They are different things and they shouldn't be compared categorically, but they have already approved $30 billion for the war in Ukraine, while we have been waiting since President Donald Trump, asking they donate $4 billion, and as of today, nothing, absolutely nothing.
MediaWatch bringt diesen Hinweis, weil davon ausgegangen werden kann, dass
solche Gefühle nicht nur den südlichen Nachbarn der USA bedrücken.
Gleichzeitig verweist diese Einlassung ebenso indirekt wie deutlich auf
die Prioritäten des Westens. Die sind nichts Neues; aber wieder einmal wird
überaus klar, das vor allem der - grad laufende - Krieg wichtig ist ...
Palästina: Die Entscheidung des Obersten Israelischen Gerichtshofes
1000 Menschen aus Massafer Yatta in den Hügeln südlich von Hebron zu
vertreiben, wird vom Norwegischen Flüchtlingskomitee als "gefährlich" eingestuft. Die
Menschen in der Region im Süden Palästinas
kämpfen seit 1981
dafür, auf ihrem Land zu bleiben (+972).
Kleine Splitter dieser Geschichte
sind auch im MediaWatchBlog zu finden: "Es gibt nichts Gutes. Außer man tut es." und "Prekärer Status Quo - bedrohte Zukunft" von Ina Zeuch.
Syrien: Geber, die Hilfen an der Regierung vorbeiverteilen wollen, werden ihr (erklärtes) Ziel nicht erreichen. Darauf weist die sehr geschätzte Kollegin Karin Leukefeld in der Jungen Welt ganz zu Recht hin (hat tip NDS).
Sri Lanka: Die oppositionellen DemonstrantInnen sind echt sauer (so es
sich nicht um Provokateure handelt). Derzeit
stecken sie reihenweise die Wohnsitze von FunktionärInnen der
Regierungspartei in Brand. Davon hat die ARD scheint's
keine Ahnung.
Als eigentliche Wahlgewinnerin gilt nämlich Sara Duterte, deren politische An- und Absichten aber leider nicht weiter diskutiert werden. Das ist schade, denn die Dame ist 45 Jahre jung und kann problemlos ein, zwei Amtszeiten im Beifahrersitz mitfahren, bis sie selbst - dann aus der Pole-Position - als Präsidentschaftskandidatin antritt.
Auf dem Inselstaat leben etwa 110 Millionen Menschen, davon sind etwas über 67 Mio. wahlberechtigt. Und genauso viele PhilippinerInnen nutzen Facebook. Deshalb kommt diesem Medium eine besondere - meist wenig schmeichelhafte - Rolle zu (Asia Times)
Hungerprofiteure: Viele wollen an den rasant steigenden Preisen für Agrarerzeugnisse mitverdienen - was die Preise natürlich zusätzlich treibt (Lighthouse Reports). SPON versteckt derlei wichtige Erkenntnisse natürlich hinter seiner Bezahlschranke... Die ARD bringt jedoch auch etwas zu dem Thema. Dazu passt:
Palmöl/Malysia: Das südostasiatische Land will offensichtlich vom Palmölexportverbot
Indonesiens (MediaWatch berichtete) profitieren und die
Exportzölle für den unter KonsumentInnen umstrittenen Stoff senken
(Reuters, hat tip Russia Today). So wolle man verlorene Marktanteile
zurückerobern. Dazu passt:
Deutschland/soziale Entwicklung: Auch hierzulande stellt die
Preisexplosion bei Lebensmitteln
(aufaddiert auf die rasant gestiegenen
Mieten
und
Energiekosten) die Bürgerinnen vor wachsende Probleme. Ab und zu berichtet die ARD noch
über solche Missstände wie etwa,
dass die Tafeln mittlerweile völlig überlastet sind.
Dabei sieht die Sendeanstalt jedoch großzügig davon ab, dass die
Tafeln einen seit
fast drei Jahrzehnten
schwärenden,
sozialpolitischen Skandal
darstellen, weil der Staat seinen Auftrag nicht (mehr) nachkommt, seine
Bürgerinnen vor Armut und Not zu schützen. Dazu passt irgendwie auch:
Alternative Landwirtschaft/Sri Lanka: Alle, die sich ganz sicher sind,
dass Kunstdünger in der modernen Landwirtschaft nichts zu suchen haben,
sollten in den nächsten Monaten genau auf Sri Lanka gucken.
Dort ist deren Einsatz nämlich letztes Jahr verboten worden
- und zwar mitten in einer schweren Wirtschaftskrise (Freitag). Die
südasiatische Insel von der Größe Bayerns ist pleite, kann also Mindererträge
kaum durch Importe ausgleichen. Zynisch ausgedrückt, herrschen also
Laborbedingungen.
Übrigens würde es auch kaum helfen, die FarmerInnen
auf Biolandbau umzuschulen,
denn Erträge bei ökologisch angebautem Getreide liegen im Schnitt einfach
um die Hälfte niedriger als konventionell erzeugte. Beim Freitag lesen wir deshalb auch:
Der Reisertrag sank von 3,4 Millionen Tonnen im Jahr 2020 auf 2,9 Millionen Tonnen im Vorjahr. Im Regierungsviertel von Colombo sind Warnungen vor einer unmittelbar bevorstehenden Hungersnot für die 22-Millionen-Bevölkerung zu hören.
Großbritannien/Migration: Die Migrationspolitik Londons sei eine einzige Katastrophe, beklagen Aktivistinnen, die mit Ukraine-Flüchtlingen solidarisch sind (oder es gerne wären) in Euronews. UkrainerInnen,
die "illegal", also etwa von Irland aus, in das Vereinigte Königreich
gelangen, müssen übrigens durchaus damit rechnen, nach Ruanda abgeschoben zu werden
(Guardian, hat tip Sputnik News). Auch der südafrikanische Mail&Guardian greift die Story auf....
Bis zum 11.Mai 2022 hatten die britischen Behörden 37.400
von 125.100 Einreiseanträgen stattgegeben.
Whataboutism: Heute, Donnerstag, den 12. Mai 2022, dauert der (zweite) Ukraine-Krieg mit 78 Tagen ebenso
lange, wie das NATO-Bombardement Serbiens und Belgrads.
Diesen Hinweis erlaubt sich Ihr/Euer MediaWatchBlog-Redakteur weniger aus völkerrechtlichen denn aus autobiografischen Gründen: Nach der Teilnahme am Kosovo-Sonderparteitag von Bündnis 90 / Die Grünen im Mai 1999 war der Austritt aus der Kriegspartei nur noch Formsache.
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