Laut Welternährungsprogramm sind mittlerweile
zusätzlich bis zu 323 Millionen Menschen von Hunger und Unterernährung
bedroht
(hat tip
Telepolis). Tritt diese Prognose ein, könnte die Zahl der Hungernden auf eine
Milliarde Menschen anwachsen. Oxfam wartet mit einer vergleichbaren Warnung
auf, nach der
in diesem Jahr bis zu 250 Mio. Menschen in extreme Armut abrutschen
könnten
(epo.de). Auch bei der Tagesschau ist das Thema nach zwei Monaten
Ukraine-Krieg
angekommen. Erste Reaktionen aus der Wissenschaft fordern etwa "Mutige Schritte gegen die heranziehende Ernährungskrise" (Deutsches Institut für Entwicklungspolitik). Dort heißt es unter anderem:
Ein Ende des Krieges wäre natürlich von überragender Wichtigkeit, schon für die Versorgung im Land, aber er würde die Probleme nicht beenden. Für die Ukraine müssen wahrscheinlich Alternativen zum Export über den Seeweg ausgebaut werden. Sanktionsmaßnahmen gegen Russland und Belarus, wie der Ausschluss von Banken vom SWIFT-System, sollten diese Produkte ausnehmen oder es sollten für sie alternative Zahlungswege gefunden werden. Wenn Deutschland Gasimporte aus Angst vor den massiven wirtschaftlichen Folgen nicht boykottiert, gilt eine solche Abwägung erst recht für drohende Nahrungsmittel-Engpässe. Hier müssen doppelte Standards verhindert werden.
Ägypten/Äthiopien: Die Auseinandersetzung um den Grand Ethiopian Renaissance Dam (GERD) könnte jetzt wieder an Schärfe zunehmen (Asia Times). Am Horn von Afrika hat nach einer harten Dürre die Regenzeit begonnen, und Ägypten steht wegen Lieferausfällen von Weizen aus der Ukraine und Russland mit dem Rücken zur Wand. Der Nil-Staudamm liefert seit Februar 2022 Strom.
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