Die Hungerzahlen fallen umso drastischer aus, als sie rechnerisch nicht mehr durch chinesische Entwicklungserfolge gemindert werden. Denn China hat die absolute Armut mittlerweile weitestgehend besiegt.
Der WHI wird maßgeblich von der Welthungerhilfe erstellt und weltweit
wahrgenommen und auch kolportiert:
In Indien ist die Lage
weiterhin sehr schwierig:
Auf dem Subkontinent herrscht mehr Hunger als in den Nachbarländern
Pakistan und Bangladesh
(Outlook). Im Ranking liegt das Land auf nur Rang 107 (von 121).
Nigeria: Auf Rang 103 ist die Lage für die über 210 Mio. WestafrikanerInnen nicht
wirklich besser als für die 1,4 Mrd. InderInnen.
In der größten Volkswirtschaft Afrikas hungern 12,7 Prozent der
EinwohnerInnen - über 25 Mio. Menschen
(Premium Times via allafrica).
Lateinamerika und die Karibik bilden die einzige Weltregion mit einem im Vergleich zu [...] 2014 gestiegenen WHI-Wert 2022. Obwohl das Hungerniveau immer noch als niedrig gilt, ist der Anstieg des WHI-Werts von 8,0 auf 8,8 ein beunruhigender Trend. Der Grund dafür liegt in der von 5,3 Prozent im Jahr 2014 auf 8,6 Prozent im Jahr 2021 gestiegenen Unterernährungsquote in der Region,konstatiert der WHI.
Und der Ausblick sieht momentan nicht wirklich gut aus - auch für die Armen in
entwickelten Ländern nicht:
Reuters berichtet von Schwierigkeiten für die Gemüsebauern in Europa
(Beispiel Chicoree). Der Deutsche Bauernverband warnt angesichts extremer
Kosten für Energie und Düngemittel vor
Lebensmittelknappheit auch in Deutschland
(Telepolis). In den USA ist es nach wie vor so trocken, dass die
Ernten von Winterweizen im nächsten Jahr leiden dürften
(Bloomberg). Auch bei
Sommerweizen, Soja und Mais
könnte es in den USA schwierig werden (Grain Stats, hat tip Zerohedge). Mit
weiteren Preissteigerungen auf den Lebensmittelmärkten muss also fest
gerechnet werden. Lediglich
Russland hat eine Rekordernte eingefahren ...
(Russia Today).
Aber wo immer Mangel herrscht, laufen die Geschäfte super. Das gilt nicht nur im Energiebereich (Gas und Öl, Strom). Auch mit Nahrungsmitteln werden derzeit ungewöhnlich "gute" Geschäfte gemacht (vgl. etwa amerika21 und Open Democracy).
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