Mittwoch, 28. September 2022

Fundstücke CCCXV

Brasilien: Das Militär plant, direkt in die nächsten Wahlen eingreifen, indem es parallel zur offiziellen Auszählung stichprobenartige Auswertungen durchführt. Die Proteste sind erheblich (amerika21). Der Urnengang wird zu einer echten Schicksalswahl.

Indien: Der Bundesstaat Jharkhand plant, eine Transitionssteuer auf Steinkohle erheben, um von der Kohleförderung wegzukommen (Outlook India). Mit den Geldern sollen den indischen Kumpels neue Einkommensmöglichkeiten geschaffen werden. In Jharkhand lagern die größten Steinkohlevorkommen des Subkontinents.

Pakistan: Kaum jemand hat Notiz von der wahrhaft biblischen Flut genommen, die das südasiatische Land heimgesucht hat. Und noch viel weniger Leute interessieren sich dafür, was es bedeuten könnte, dass Ex-Präsident Imran Khan jetzt der Prozess gemacht wird. Der ehemalige als unbestechlich geltende, beliebte Cricket-Star versucht seinerseits Neuwahlen zu erreichen (The Diplomat, DAWN).

Afghanistan: Nachdem die USA den Afghanen sieben Milliarden US-Dollar geklaut haben, macht Washington jetzt einen auf großzügig und gibt die Hälfte davon an einen Fonds zurück, der damit die "ökonomischen Herausforderungen mindern" soll (Common Dreams). Die anderes 3,5 Mrd. Dollar bleiben in den USA um möglicherweise an die Opfer von 9/11 ausgezahlt zu werden.
Dazu passt: Thomas Ruttig bietet "Eine kurze Bilanz von 40 Jahren Afghanistan-Krieg: Gewalteskalation, Armutszunahme, Fassadendemokratie"

Jemen: In dem geschundenen arabischen Land mischen jetzt auch noch von Frankreich befehligte Fremdenlegionäre mit (Zerohedge).

DR Kongo: Wie die UN-Truppe MONUSCO im Osten der DR Kongo mit der Einmischung der ehemaligen Kolonialmächte hadert, beschreibt der New Humanitarian.

Klimakatastrophe: Weltweit sind die Bäume gefährdet - vor allem was ihre Artenvielfalt aber auch was ihren zahlenmäßigen Bestand angeht (Science Alert). Seit 1970 sind weltweit rund die Hälfte aller Wälder verschwunden.

Entwicklungsfinanzierung: Steigende Zinsen im Westen - vor allem in den USA - machen den Entwicklungs- und Schwellenländern zu schaffen. Das Global Policy Forum untersucht, welche Folgen das für die Finanzierung von Entwicklung hat.

Deutschland: Außenministerin Annalena Baerbock steht auch im Detail in der Tradition von Joschka Fischer und spart die Goethe-Institute weiter kaputt (Berliner Zeitung).

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