Dienstag, 17. Januar 2023

Neue "Religions"kämpfe in Indien?

Indien ist im Begriff, wirtschaftlich nach und nach wieder in die Rolle hineinzuwachsen, die dem Land historisch zusteht: In vorkolonialer Zeit bestritt der Subkontinent 20, zeitweise sogar 30 Prozent der weltwirtschaftlichen Produktion. Nun macht sich das Land auf, zur drittstärksten Wirtschaftsmacht weltweit zu werden. Denn die vergangenen acht Jahre hindunationalistischer Regierungen in Delhi und in derzeit 16 von 28 Bundesstaaten haben dem Subkontinent einen neoliberal geprägten Wachstumsschub gebracht.

Solche Wachstumsaussichten wecken auch in Deutschland Begehrlichkeiten. Hinzu kommt die chinafeindliche Einstellung von Teilen der Medien- und Parteienlandschaft - einschließlich einer erheblichen Fraktion in der Regierungskoalition. Statt China will man nun Indien zur verlängerten Werkbank der deutschen Industrie machen. Zusammengenommen sorgen beide Faktoren dafür, dass Indien zu einem großen Hoffnungsträger und „natürlichem Partner“ für die Bundesregierung geworden ist.

Doch der politische Preis für Indiens wirtschaftliche Erfolge ist hoch. Denn der Aufstieg von Indiens regierender Partei der Bharatiya Janata Party (BJP) und von Premierminister Narendra Modi ist untrennbar mit heftiger Polarisierung und spaltenden Politiken verbunden. Um ihre Macht auszubauen und zu sichern, greift die BJP auf Ressentiments der hinduistischen Bevölkerungsmehrheit zurück und schürt diese aktiv. Die Partei leistet hindunationalistischen und hinduchauvinistischen Gruppen Vorschub und rekrutiert ihre Kader aus entsprechenden Organisationen. 

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