Donnerstag, 12. Januar 2023

Hunger 11

Der Staub legt sich, die Aufregung auch so langsam. Hunger und Krieg bleiben.

19 "Hunger Hotspots" macht die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) für diesen Herbst und Winter aus (blau und dunkelblau auf der Karte unten):

Momentan sind weltweit 828 Millionen Menschen von Hunger betroffen - mehr als jedeR Zehnte; die meiste davon nach wie vor in afrikanischen  Ländern.  Daran werden auch die Investitionen reicher Knöppe in Gentechnik und marktorientierte neoliberale Versuche Landwirtschaft in Afrika auszubauen weder jetzt noch später irgendetwas verändern...

Übrigens: Wo der russische Präsident Wladimir Putin Recht hat, hat er Recht. Eine Untersuchung der renommierten Universität Wageningen bestätigt seine Aussagen, dass im Zuge der Schwarzmeerinitiative kaum Nahrungsmittel an Entwicklungsländer gegangen sind. Hat tip Nachdenkseiten. 

Derweil geht das Armdrücken um russische Nahrungs- und Düngemittelexporte mit kaum verminderter Heftigkeit weiter (Financial Times). Offiziell erlaubt der Westen entsprechende Ausfuhren, doch der Handel beklagt nach wie vor mangelnde Rechtssicherheit. Ob die Aufhebung von EU-Sanktionen gegen russische Düngemittelhersteller daran etwas grundsätzlich ändern wird, muss sich erst noch zeigen. Das Welternährungsprogramm freut sich aber immerhin über 260.000 Tonnen russischen Dünger, die bisher in europäischen Häfen festgehalten wurden und nun als Spende(!) an Entwicklungsländer in Afrika gehen. Hat tip German-Foreign-Policy.com

Aber auch der immer noch starke US-Dollar bereitet vielen Entwicklungs- und Schwellenländern bei ihren Nahrungsmittelimporten nach wie vor Probleme. (Nicht nur Erdöl wird vornehmlich in US-Dollar gehandelt.)

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