Deutschland: Ein Kilo Weizenmehl kostet im Supermarkt jetzt wieder 45 Eurocent. War da was? Nachdem die neue Rapsernte eingebracht ist, liegen die Preise für einen Liter Rapsöl beim Discounter jetzt bei 2 Euro. Das sind immer noch etwa 70 Eurocent mehr als letztes Jahr, aber deutlich weniger als die Fantasiesummen, die weiterhin für Sonnenblumenöl gefragt werden (alle Preise für konventionell erzeugte Ware).
Die
Nahrungsmittelexporte aus der Ukraine werden beschleunigt. Am 9. August waren zwölf Schiffe in See gestochen - eines davon nach
Südkorea (Reuters). Andere Frachter hatten
nach China, in die Türkei und nach Italien
abgelegt (Euronews). (Vgl. auch "Kein Schiff wird kommen" bei Overton.)
Von der Bekämpfung des Welthungers ist denn auch keine
Rede mehr obwohl
ein Schiff mit Weizen für das Welternährungsprogramm
dabei war.
Die Ukraine erhofft sich Einnahmen von insgesamt etwa zehn
Mrd. US-Dollar.
Das meiste Getreide, das noch in der Ukraine lagert, sei als Tierfutter
deklariert, betont AP.
Aber:
- in Russland fehlen aufgrund westlicher Sanktionen nicht nur Medikamente, Flugzeug- und Autoteile. Es mangelt offensichtlich auch an Ersatzteilen für Landmaschinen. Das meldet RT.com und vermerkt, dass dies - trotz Rekord-Weizenerträgen - zu verminderten Erntemengen und damit auch geringeren Nahrungsmittel-Exporten führen kann.
- in Indien bricht nach der Weizenernte (MediaWatchBlog berichtete) nun auch die Reisernte wegen übermäßiger Hitze und Trockenheit um schätzungsweise 13 Prozent ein (Bloomberg, hat tip Zerohedge; vgl. auch Reuters). Und wie beim Weizen könnte Delhi auch bei Reis einen Exportstopp verhängen, um die jetzt schon steigenden Preise für das Grundnahrungsmittel unter Kontrolle zu halten. Nach US-Angaben kam 2020-2021 fast 40 Prozent des weltweit gehandelten Reises aus dem Subkontinent (22 von 56 Mio. Tonnen).
- Westeuropa wird von einer starken und die USA werden von einer
extremen Dürre betroffen. Das drückt auch auf die landwirtschaftliche
Produktion.
In Texas z.B. starten die Rinderzüchter Notverkäufe, weil das Land verdorrt und
gekauftes Futter zu teuer ist.
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