Indiens Hauptstadt Delhi geht - wie mittlerweile jedes Jahr - das
(Trink)Wasser aus
(Indian Express). Das muss dann in LKWs aus dem Umland herangekarrt werden.
Jetzt hoffen alle auf den Monsunregen. In der nordindischen Megacity leben 28
Millionen Menschen.
Nachdem die indische Armee drei Jahre lang nicht
rekrutiert hat, will Delhi nun auf die billige Tour an das benötigte
Menschenmaterial kommen: Statt 15-jähriger Dienstverpflichtung mit
lebenslanger Pension für Soldaten kommt nun
Agnipath, das wesentlich schlechtere Bedingungen bietet. Viele junge Männer, die
Soldaten werden wollen, haben
militant gegen die neuen Regeln demonstriert
(2), (3) (Indian Express).
Ukraine: Das osteuropäische Land war schon vor dem Krieg das Armenhaus Europas. Egal, wie der Konflikt endet, die Ukraine wird das Schicksal von Irak, Syrien und Libyen teilen. Zudem ist unwahrscheinlich, dass das Land und/oder die EU überhaupt noch in ihrer jetzigen Form existieren werden, wenn der Moment für den EU-Beitritt Kiews irgendwann einmal gekommen sein könnte.
Handel: Die aktuellen Konferenzen im Rahmen der Welthandelsorganisation (WTO) umfasste nicht nur Fragen des Patentschutzes (und dessen zumindest vorübergehender Aussetzung etwa wg. Covid-19). Es ging darüber hinaus für Entwicklungsländer um die Möglichkeit, die eigene landwirtschaftliche Produktion zu fördern und um Fischereirechte (naked capitalism; vgl. etwa Indian Express).Focus on the Global South hat einen Reader zum Scheitern der Verhandlungen aus Sicht der Entwicklungsländer veröffentlicht: "Envisioning a Better World Without the WTO".
Internationales Finanzsystem:
Warum der US-Dollar auf absehbare Zeit als Welt-Reservewährung nicht
abgelöst werden wird/kann, sollten Interessierte unbedingt bei naked capitalism nachlesen!
Ausländische Direktinvestitionen (FDI) in Entwicklungs- und
Schwellenländern haben sich im zweiten Covid-19 Jahr erholt und teilweise neue
Rekordstände erreicht.Die UN Konferenz für Handel und Entwicklung (UNCTAD)
berichtet detailliert zu
Asien,
Afrika
und
Lateinamerika
- leider ohne Hinweise auf die Herkunftsländer der Investitionen.
Energiewende absagen? Fast wirkt es wie ein Abgesang, wenn man liest, wie teuer vor allem metallene Grundstoffe mittlerweile geworden sind: Eisenerz: +50 %; Kupfer: +100%; Lithium: +432% (naked capitalism).
Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte: Boris Johnson geht den Weg Wladimir Putins.
Migration: Mehr als 200 Menschen haben sich organisiert und versucht,
gemeinsam den Grenzzaun zwischen Marokko und der spanischen Exklave Melilla zu
überwinden.
Dabei starben lt. ARD 18 Menschen. Der Guardian zählt
23 Opfer. AktivistInnen sprechen von
27 Toten und einem Massaker
(Telepolis). Sie kritisieren die Sicherheitskräfte wegen unmäßiger
Gewaltanwendung und unterlassener Hilfeleistung.
Der endgültige bodycount ergibt dann 37 Tote
(Overton; unbedingt lesen).
Ja. Ganz offensichtlich ein Massaker. So etwas passiert nicht aus Versehen.
Dazu
passt: Auch
was Amnesty International aus Litauen über die Misshandlung von
MigrantInnen zu berichten hat, ist höchst unerfreulich (hat tip German-Foreign-Policy.com). Die ARD meldet
erneut Probleme in Griechenland.
Dort sollen Flüchtlinge dazu gezwungen worden sein, andere MigrantInnen
wieder über die Grenze zurückzuzwingen
("pushback").
Irgendwann wird der
feuchte Traum der AFD
wohl doch noch wahr und der Einsatz von Schusswaffen an den Außengrenzen der
EU für "nötig" befunden werden, weil unregulierte Migration künftig als "hybride Bedrohung" gilt. Und
mit dieser Befürchtung ist die Redaktion vom MediaWatchBlog keineswegs
allein (2).
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