Das
Welternährungsprogramm meldet in seinem Anfang Mai erschienenen
Jahresbericht
eine deutliche Zunahme des akuten Hungers schon in 2021:
Aus dem Dokument geht hervor, dass im Jahr 2021 rund 193 Millionen Menschen in 53 Ländern oder Gebieten von akutem Hunger auf Krisenniveau oder schlimmer (IPC/CH Phase 3-5) betroffen waren. Dies bedeutet einen Anstieg um fast 40 Millionen Menschen im Vergleich mit dem Höchststand 2020. (...)In den "regelmäßig und besonders schwer betroffenen Regionen" habe sich die Zahl der Hungernden seit 2016 "fast verdoppelt".
Der Weizenpreis ist von seinen Höchstständen zurückgefallen (aber nur ein bisschen). Das kann natürlich kein Grund zur Entwarnung sein:
Die USA ermutigen Agrarproduzenten und Logistikunternehmen denn auch, doch
wieder Düngemittel aus Russland zu kaufen bzw. zu transportieren
(Bloomberg; Hervorhebung die Red.; hat tip RT.com):
The US government is quietly encouraging agricultural and shipping companies to buy and carry more Russian fertilizer, according to people familiar with the efforts, as sanctions fears have led to a sharp drop in supplies, fueling spiraling global food costs.
Die G7 erbringen fast ein Drittel der Welt-Wirtschaftsleistung, wollen aber nur zehn Prozent (4,5 Mrd. US-Dollar) der akut benötigten Mittel für die Bekämpfung des zunehmenden Hungers (44 Mrd. US-Dollar) aufbieten. Immerhin versprechen sie in der Abschlusserklärung (S.2, Punkt III.3), dass die sieben Mitgliedsländer keine Sanktionen im Agrarbereich verhängen werden - auch nicht gegen Russland. Dabei scheint es sich aber um eine sehr eng gefasste Definition von Landwirtschaft zu handeln, denn die Sanktionen gegen Düngemittel aus Russland und Belarus bleiben - zumindest offiziell und im Widerspruch zur obigen Bloomberg-Meldung - in Kraft.
In Kenia sind die Preise für Maismehl durch die Decke gegangen und haben zu schweren Verwerfungen geführt (allafrica.com (2), (3), (4), (5))
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