Die gestiegenen Preise für Düngemittel gefährden die diesjährige Reisernte, meldet Bloomberg. Das ist nicht nur eine Folge der hohen Erdgaspreise wie etwa die ARD meint, sondern geht auch auf den Exportstopp von Ammonium zurück, den Russland schon Ende letzten Jahres verhängt hat (Agrar heute). Allerdings machen die Sanktionen gegen russische Banken eine Wiederaufnahme der Exporte in westliche Länder sehr unwahrscheinlich. China hatte zuvor bereits den Export von Phosphatdünger gestoppt. Beide Länder wollen so den Anstieg der heimischen Düngemitttelpreise einhegen. In der Folge dieser Entwicklungen haben sich die Preise für verschiedene Kunstdünger verdreifacht. Auch die Sanktionen gegen Belarus spielen eine Rolle. Für ein üppiges Pflanzenwachstum werden Stickstoff, Phosphor und Kalium (N,P,K) benötigt.
Betroffen ist von dieser Entwicklung vor allem Brasilien,
wo teilweise schon weniger gedüngt wird, aber auch Länder wie Simbabwe oder
Kenia (Reuters). Der Krieg in der Ukraine hat die Lage weltweit noch einmal deutlich
verschärft (Business Insider).
Eine sehr gute Übersicht über die derzeitige Ernährungskrise bietet das
aktuelle Policy Briefing der Welthungerhilfe, aus dem auch die hier wiedergegebene Grafik stammt:
Die Darstellung zeigt überdeutlich, dass in darin aufgezählten Entwicklungsländern gehungert werden wird, wenn die Lebensmittelpreise steigen (und weiter steigen) - so Hunger dort nicht ohnehin schon längst die Regel ist wie etwa in Ostafrika oder im Jemen.
Die erste Warnung hier im Blog gab es schon im Oktober 2021. Erinnert sei in diesem Kontext noch einmal an die lange Liste von Hungerrevolten im Zuge der Finanzkrise 2007 / 2008.
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