Xiomara Castro hat die jüngsten Wahlen in Honduras gewonnen. Der unterlegene Regierungskandidat hat seine Wahlniederlage glücklicherweise eingestanden - eine unabdingbare Voraussetzung für einen friedlichen Machtwechsel. Die taz spricht von einem Erdrutschsieg und die tagesschau freut sich über diese angeblich "letzte Chance".
Das Liedchen ist bekannt: Wenn die Rechten den Karren vor die Wand gefahren haben, sollen die Linken es wieder (ein bisschen) richten, damit die Gesellschaften nicht völlig vor die Hunde gehen.
MediaWatch ist nicht sehr optimistisch: Manuel Zelaya, der Ehemann von Xiomara Castro wurde 2009 aus dem Amt geputscht, als sein US-kritischer Kurs den Eliten in Tegucigalpa nicht mehr passte (Berliner Zeitung).
Telepolis wirft einen Blick auf die
honduranisch-deutschen (Wirtschafts)Beziehungen:
Ein unvorteilhaftes Signal sendete Deutschland auch in Bezug auf das Projekt der "Zede", das sind Sonderwirtschaftszonen mit weitgehendem Autonomiestatus, wie etwa einer eigenen Gerichtsbarkeit. Weite Teile der honduranischen Bevölkerung lehnen die ZEDE ab, weil sie Vertreibungen und Enteignungen fürchten. Besonders indigene Territorien sind gefährdet.
Der deutsche Botschafter zeigte sich im Juli wenig sensibel für die Stimmung in der honduranischen Bevölkerung, als er in Begleitung der Außenhandelskammer die im Bau befindliche Zede "Próspera" auf der Insel Roatán besuchte und mit deren Geschäftsführung, nicht aber mit Gegner:innen des Projekts sprach.
Die Entwicklungszusammenarbeit mit dem karibischen Land soll übrigens 2023 auslaufen.
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