Äthiopien: Während die USA sich auf die Seite der aufständischen Provinz Tigray geschlagen haben, steht Peking nach wie vor zur Zentralregierung in Addis Abeba (Asia Times). China hat in den letzten 20 Jahren 12 Mrd. US-Dollar in dem Schlüsselstaat am Horn von Afrika investiert.
Libanon: Schon immer kam "roter und gelber Libanese" aus der Levante
nach Mitteleuropa - meist nur übrigens nur in sehr mäßiger Qualität. Nie hat
ein Hahn danach gekräht, was mit dem Hasch ist.
Jetzt will die ARD rausgefunden haben, dass die Hisbollah vom Verkauf des
Stoffes profitiert: Da sollen wir uns nun ordentlich gruseln.
Wesentlich verdienstvoller wäre eine Reportage darüber,
wer und was die lebensbedrohliche Misere im Libanon maßgeblich verursacht
hat
- völlig abseits von katastrophalen Unglücksfällen.
Israel/Palästina:
58 Mrd. US-Dollar an wirtschaftlichen Schäden hat die israelische
Besatzungspolitik seit 2000 allein in der Westbank verursacht. Nachgerechnet hat das die UN Organisation für Handel und Entwicklung
UNCTAD.
Afghanistan kommt in unseren Nachrichten schon nicht mehr allzu häufig
vor... Das liegt wohl auch daran, dass der Westen -
auch Deutschland
- sich mit den Taliban zu arrangieren beginnt (vgl. auch
M.K.Bhadrakumar).
Indien: Nach fast einem Jahr und 700 Toten, zieht die
hindu-nationalistische Regierung ihr umstrittenes Gesetz zur Liberalisierung
der Agrarmärkte auf dem Subkontinent zurück (ARD, jedoch ohne body count). Präsident Narendra Modi muss eine bedeutende Niederlage einstecken (Asia Times).
Und als wäre das nicht genug, droht der Regierung in Delhi auch
neues Ungemach wegen des Bestechungsskandals im Zusammenhang mit dem Ankauf
französischer Rafale-Kampfjets
(Asia Times).
Myanmar: Die Asia Times wertet die Verurteilung von Aung San Suu Kyi als Zeichen des wachsenden Selbstbewusstseins der Militärjunta in Rangoon. Und wie bereits im März angedeutet, bereiten die Konflikte in Myanmar der Regierung in Delhi mittlerweile Kopfzerbrechen.
Indonesien:
Das Verfassungsgericht in Jakarta hat ein Gesetz für teilweise
verfassungswidrig erklärt, mit dem unter anderem der Arbeitsmarkt der
Inselrepublik weitgehend dereguliert werden sollte
(Asia Times). Laut wikipedia geht es in dem Gesetz neben der
Abschaffung des Mindestlohns und der vereinfachten Entlassung von
ArbeitnehmerInnen aber auch um die Senkung der Körperschaftssteuer und die
Abschaffung von Regelungen zum Umweltschutz.
COP26: Die
hässliche Seite des angestrebten weltweiten Ausstiegs aus der Kohle
beschreibt M.K.Bhadrakumar. Indien ist der baldige Abschied von dem Rohstoff
unmöglich, ohne dass viele Millionen Menschen auf dem Subkontinent aus gerade
noch erträglicher in krasseste Armut zurückfallen (vgl. auch Asia Times). Kohle wird auch deshalb weiter verbrannt, weil die reichen Länder
Zielvorgaben formulieren, ohne den armen Volkswirtschaften Unterstützung beim
Umbau ihrer Energieversorgung zu gewähren.
P.S.:
Auch bei uns im reichen Deutschland wird (Braun)Kohle noch lange, lange
verfeuert werden....
EU:
Die Union will jetzt 300 Mrd. Euro (im Zeitraum bis 2027) bereitstellen um
Infrastruktur in Konkurrenz zur chinesischen Neuen Seidenstraße zu bauen. Bisher ist es nur ein Projektentwurf, und MediaWatch traut es weder den
Schwarzen Nullen
zu, das nötige Kleingeld dafür aufzutreiben, noch der hiesigen Industrie,
angemessene Projekte zu kreieren. In
China zeigt man sich gelangweilt
und spricht von ungedeckten Schecks:
The EU is a loosely-bound grouping, with the distribution of national interests within the 27-member bloc fairly divided and the continuity of policies often in doubt, observers said, saying that the group's infrastructure plan is more prone to fail.P.S.: Die Tage nimmt die neu gebaute Eisenbahnlinie zwischen China und Laos den Betrieb auf (2):
Sport:
Die USA boykottieren wie Olympischen Winterspiele in Peking
"diplomatisch". Das ist ein ganz wundervoller Spin für die schwer zu schluckende Kröte,
dass gar keine Einladungen nach Washington (und London) rausgegangen sind
und z.B. US-Präsident Joe Biden nach diplomatischer Sitte deshalb auch nicht
hinfahren kann. Die Global Times schreibt denn auch: "The unilateral boycott without an invitation in advance is a very cheap
political gesture."
Im Gegensatz dazu hat der chinesische Präsident Xi Jinping den
russischen Präsidenten Wladimir Putin telefonisch und persönlich gebeten, doch
gerne nach Peking zu kommen.
Deutschland: "Welchen Fortschritt wagen?" fragt das Global Policy Forum in einem aktuellen Briefing. Darin wird der
Koalitionsvertrag der kommenden Ampel-Regierung mit den
Millennium-Entwicklungszielen abgeglichen.
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