Dienstag, 2. Februar 2021

Frieden ist scheint's doch nur ein Wort

Syrien: Eine US-amerikanische Militärbasis (al Tanf) im Osten Syriens sorgt weiterhin für Unruhe in Syrien (und im Irak) (Moon of Alabama). Die Briten zocken mit. Die Angriffe auf syrisches Staatsgebiet häufen sich und Experten befürchten, dass die US-Präsenz das Wiedererstarken des IS in der Gegend begünstigt. Gleichzeitig mehren sich aber scheinbar prominente Stimmen auch in den USA, die die US-Strategie in Syrien für gescheitert halten (Telepolis).

Libanon: Die eindeutige Niederlage Israels im Libanonkrieg von 2006 ist dem Westen übel aufgestoßen. Deshalb versuchen seitdem vor allem britische Geheimdienste, innerhalb der libanesischen Sicherheitskräfte Voraussetzungen zu schaffen, die verhindern sollen, dass sich solch ein ungebührlicher Vorgang wiederholt (sehr spannendes Thema beim Moon of Alabama). Man unkt und warnt (2). Wer es richten soll, ist klar: Am besten soll die libanesische Armee den Krieg für Israel führen. Dem Libanon materiell unter die Arme zu greifen kommt natürlich nicht in Frage....

Israel ist ein Apartheidsstaat, meinte die Wirtschafts- und Sozialkommission für Westasien (ESCWA) der Vereinten Nationen, musste die Stellungnahme aber aufgrund politischen Drucks wieder zurückziehen. Beim Freitag beweisen sie Mumm und berichten wenigstens im Blog der Community. Falls auch der Freitag sich noch gezwungen sehen sollte, den Text aus dem Netz zu nehmen und für alle, die es genau wissen wollen, hier ein Link zum Original-Bericht, der jetzt Justice Now gehostet wird.

Palästina: Völlig ignoriert wird in der westlichen Presse übrigens sowieso, wie israelische SiedlerInnen im Westjordanland PalästinenserInnen terrorisieren: Da werden nicht nur Steine geworfen, sondern auch Olivenbäume ausgerissen, Felder angezündet und Molotow-Cocktails auf Wohngebäude geschmissen. Selbstverständlich gehen die SiedlerInnen dabei in aller Regel nicht nur straffrei aus, sie werden von der israelischen Armee unterstützt (2).

Immerhin will die neue US-Regierung die US-Unterstützung für UNWRA, das UN-Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge wieder mit Beiträgen bedenken. Dennoch bleibt die Finanzlage des Hilfswerks auch in 2021 schwierig (PressTV). Israel und die Vereinigten Arabischen Emirate arbeiten unterdessen schon daran, UNWRA zu "eliminieren" (MEMo).

1 Kommentar:

  1. Der Internationale Strafgerichtshof eröffnet ein Verfahren wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in den seit 1967 von Israel besetzten palästinensischen Gebieten. Andreas Zumach schreibt völlig zu Recht von einem großen Fortschritt. Unbedingt lesen. Fragt sich nur, ob Zumach solche Standpunkte noch wird in der taz veröffentlichen können, wenn demnächst Schwarz-Grün unter Markus Söder regiert.

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