Makronom bringt interessante Daten zur Entwicklung und Verteilung der Einkommen weltweit:
Lebten 2003 demnach noch fast 30 Prozent der Weltbevölkerung in absoluter Armut (gestrichelte Linie; entspricht 1,5 US-Dollar am Tag) waren es 2013 noch rund 12 Prozent. Auch der Einkommensmedian hat sich von 1.100 auf 2.010 US Dollar pro Jahr fast verdoppelt: Die Hälfte der Weltbevölkerung verdiente 2013 demnach weniger als 2.010 US-Dollar im Jahr, die andere Hälfte mehr. Das Welt-Durchschnittseinkommen (pro Person und Jahr in US-Dollar) ist von 2003 bis 2013 von 3.450 auf 5.375 US-Dollar angestiegen. Wer zu den 700 Millionen Top-VerdienerInnen gehören will, muss demnach ein Einkommen von 14.500 US-Dollar jährlich zur Verfügung haben - eine Summe, die ziemlich genau dem Bruttosozialprodukt entspricht, dass jeder Mensch 2013 erwirtschaftete.*
Die Weltbank hat die Grenze für absolute Armut übrigens seit 2013 erst von 1 auf 1,25 und dann auf 1,9 US-Dollar pro Kopf und Tag angehoben und stolz verkündet, dass 2015 trotzdem 'nur' noch 702 Mio. Menschen (9,6 Prozent) in absoluter Armut leben mussten (Weltagrarbericht, SPON).
Die zweite Grafik zeigt, dass sich bei der Ungleichheit in der Einkommensverteilung jedoch kaum etwas getan hat. Derzeit verdienen die obersten 10 Prozent der Menscheheit 30 Mal so viel wie die untersten 10 Prozent. Laut Makronom lag dieser Faktor 2003 noch bei 37,6. Auch der Gini-Koeffizient sei zwischen 2003 und 2013 gefallen - von 68,7 auf 64,9. Diese Zahl ist jedoch mit Vorsicht zu genießen, das über große und riesige Einkommen und Vermögen wenig bekannt ist (vgl. Fußnote). Zudem können Einkommen im obersten Zehntel (also in den Industrienationen) auch durchaus stagnieren oder sinken und so für mehr 'Gerechtigkeit' sorgen.
Zum Vergleich: Der Gini Koeffizient von Schweden lag 2012 unter 25, der von Deutschland im gleichen Jahr bei 28,3, der der USA im Jahr 2007 bei 46,6 und der Brasiliens 2001 bei 59,3. Die ungerechteste Einkommenverteilung finden wir laut Wikipedia in Namibia, wo der Gini-Koeffizient 1993 bei astronomischen 70 lag. Kein Wunder, dass man sich in Windhoek nicht um aktuellere Daten bemüht.....
Im letzten Absatz begehen die Kollegen von Makronom allerdings einen geradezu klassischen Fehler: Sie rechnen uns vor, wie lange eine Angleichung der weltweiten Lebensverhältnisse bei verschiedenen Wachstumsraten der Weltwirtschaft noch dauern dürfte.
Der Haken dabei: Es ist keineswegs bewiesen, dass es sich bei der Angleichung der Einkommen um einem dem Wirtschaftssystem ('Kapitalismus') inhärenten Trend handelt. Die praktischen Erahrungen laufen doch vielmehr darauf hinaus, dass ein gerechtete Einkommensverteilungen keineswegs selbstverständlich sind sondern gegen den Trend imer wieder erkämpft werden müssen.
* Die große Diskrepanz zwischen dem verfügbaren Einkommen und dem Bruttosozialprodukt liegt vor allem daran, dass Staaten und Unternehmen nicht alle ihre Einnahmen wieder an die Haushalte zurückfließen lassen und daran, dass insbesondere die großen und riesigen Einkommen nicht ausreichend erfasst werden.
Die Darstellung der Einkommen in dieser Grafik ist logarithmisch und verzerrt die tatsächlichen Verhältnisse: Der Intervall zwischen 0 und 100 US-Dollar ist genauso groß dargestellt wie der zwischen 200.000 und 1.000.000 Dollar(!).
Die Weltbank hat die Grenze für absolute Armut übrigens seit 2013 erst von 1 auf 1,25 und dann auf 1,9 US-Dollar pro Kopf und Tag angehoben und stolz verkündet, dass 2015 trotzdem 'nur' noch 702 Mio. Menschen (9,6 Prozent) in absoluter Armut leben mussten (Weltagrarbericht, SPON).
Die zweite Grafik zeigt, dass sich bei der Ungleichheit in der Einkommensverteilung jedoch kaum etwas getan hat. Derzeit verdienen die obersten 10 Prozent der Menscheheit 30 Mal so viel wie die untersten 10 Prozent. Laut Makronom lag dieser Faktor 2003 noch bei 37,6. Auch der Gini-Koeffizient sei zwischen 2003 und 2013 gefallen - von 68,7 auf 64,9. Diese Zahl ist jedoch mit Vorsicht zu genießen, das über große und riesige Einkommen und Vermögen wenig bekannt ist (vgl. Fußnote). Zudem können Einkommen im obersten Zehntel (also in den Industrienationen) auch durchaus stagnieren oder sinken und so für mehr 'Gerechtigkeit' sorgen.
Zum Vergleich: Der Gini Koeffizient von Schweden lag 2012 unter 25, der von Deutschland im gleichen Jahr bei 28,3, der der USA im Jahr 2007 bei 46,6 und der Brasiliens 2001 bei 59,3. Die ungerechteste Einkommenverteilung finden wir laut Wikipedia in Namibia, wo der Gini-Koeffizient 1993 bei astronomischen 70 lag. Kein Wunder, dass man sich in Windhoek nicht um aktuellere Daten bemüht.....
Im letzten Absatz begehen die Kollegen von Makronom allerdings einen geradezu klassischen Fehler: Sie rechnen uns vor, wie lange eine Angleichung der weltweiten Lebensverhältnisse bei verschiedenen Wachstumsraten der Weltwirtschaft noch dauern dürfte.
Der Haken dabei: Es ist keineswegs bewiesen, dass es sich bei der Angleichung der Einkommen um einem dem Wirtschaftssystem ('Kapitalismus') inhärenten Trend handelt. Die praktischen Erahrungen laufen doch vielmehr darauf hinaus, dass ein gerechtete Einkommensverteilungen keineswegs selbstverständlich sind sondern gegen den Trend imer wieder erkämpft werden müssen.
* Die große Diskrepanz zwischen dem verfügbaren Einkommen und dem Bruttosozialprodukt liegt vor allem daran, dass Staaten und Unternehmen nicht alle ihre Einnahmen wieder an die Haushalte zurückfließen lassen und daran, dass insbesondere die großen und riesigen Einkommen nicht ausreichend erfasst werden.
Die Darstellung der Einkommen in dieser Grafik ist logarithmisch und verzerrt die tatsächlichen Verhältnisse: Der Intervall zwischen 0 und 100 US-Dollar ist genauso groß dargestellt wie der zwischen 200.000 und 1.000.000 Dollar(!).
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