Marokko: Das Staatsfernsehen(!) in Marokko hat eine Sendung ausgestrahlt, in der gezeigt, wurde, wie Frauen Spuren häuslicher Gewalt mit Schminke vertuschen können, "um ihr tägliches Leben fortzusetzen" (Guardian).
Gambia: Die WählerInnen haben Yahya Jammeh abgewählt - eine freudige Überraschung (G-News dt.). Zunächst hatte der Putschist (nach 22 Jahren an der Macht) seine Niederlage gegen den Immobilienhändler Adama Barrow auch eingestanden (NZZ). Diesen Schritt hat er jetzt rückgängig gemacht und Soldaten aufmarschieren lassen (FAZ). Vielleicht hätte man nicht sofort damit drohen sollen, den Diktator wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor Gericht zu stellen (SPON).
Ghana hat noch kurz vor den Wahlen ein bereits 2008 abgeschlossenes, bilaterales Handelsabkommen mit der EU ratifiziert (BfdW). Man hatte offensichtlich Angst vor Erpressung, denn die Union droht mit Strafzöllen. Der Grund für den Druck: Die Verhandlungen zu einem neuen Westafrikanischen Wirtschaftsabkommen (WPA) ziehen sich. Gewählt wurde der Ashanti-Prinz Nana Akufo-Addo, der sich schon wiederholt um das Präsidentenamt beworben hatte.
Israel/Gaza: Zeigen die BDS-Bemühungen (Boykott, Desinvestitionen, Sanktionen) tatsächlich Wirkung? Farmer aus dem Gazastreifen dürfen erstmals Erdbeeren exportieren (MEMO). Dass sie dafür weiterhin eine Erlaubnis aus Israel brauchen, sollte aber kein Dauerzustand werden.
Türkei: Eine halbe Million Vertriebene zählt Amnesty International im Südosten des Landes rund um die Stadt Diyarbakir. Solche Meldungen bringt die Deutsche Presseagentur gerne gegen 1:06 Uhr in der Nacht. Allerdings fand die Tatsache dann doch weite Verbreitung.
Syrien: Aleppo ist gefallen, zurückerobert, befreit - je nach Lesart. Telepolis widmet dem Ereigns einen längeren Bericht, der sich in die auch bisher schon sehr gute Berichterstattung einfügt.
Philippinen/Terror/Medien: Lediglich Zeit Online fand dass der Anschlag auf den Konvoi von Rodrigo Duterte, den Präsidenten der südostasiatischen Inselrepublik eine Meldung wert ist. Bei der ARD wurde wegen Auslassung dieser wichtigen Meldung Programmbeschwerde eingereicht - zurecht findet MediaWatch. Hat tip Nachdenkseiten.
China/Bevölkerung: Der fernöstlichen Großmacht fehlen angeblich 30 bis 60 Millionen Mädchen und junge Frauen, weil männlicher Nachwuchs bevorzugt wird. Wirklich? Wissenschaftler aus den USA halten diese Zahlen für stark übertrieben. Der Überhang kam vielmehr dadurch zustande, dass die Geburten von Mädchen vor allem auf dem Land wegen der Ein-Kind-Politik wohl häufig nicht gemeldet wurden. Die Kinder tauchten dann erst bei ihrer Einschulung in den Statistiken auf (Science Daily). Telepolis hat - wohl als einzige deutsche Publikation - aufgepasst.
Steuern: Das Netzwerk Steuergerechtigkeit weist in einer neuen Analyse auf die unrühmliche Rolle hin, die Europa bei der Aufrechterhaltung des ungerechten globalen Steuersystems spielt: "Survival of the Richest".
Dazu passt das gerade erschienene Ranking der 15 schlimmsten Steueroasen der Welt von Oxfam (Kronen-Zeitung). Oxfam zählt die Niederlande, die Schweiz, Irland, Luxemburg, Zypern und Jersey (Großbritannien) dazu.
Humanitäre Hilfe so nötig wie nie zuvor. Die Vereinten Nationen werden 2017 die Rekordsumme von über 22 Milliarden US-Dollar benötigen, um ihren humanitären Verpflichtungen nachkommen zu können (Neues Deutschland).
Agenda 2030: Das Südwind-Institut hat untersucht, welche Rolle die Privatwirtschaft bei der Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele spielt.
Deutschland verwehrt bei Verletzung der wirtschaftkichen, sozialen und kulturellen Menschenrechte immer noch die Beschwerdemöglichkeit vor den Vereinten Nationen (Entwicklungspolitik Online).
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