Freitag, 11. Juli 2014

Fundstücke CXC

Der Monsun in Indien hatte den schwächsten Start der letzten fünf Jahre und könnte - so dieser Trend anhält - zu einer Dürre im Westen des Subkontinents führen und zur Verteuerung von Lebensmitteln beitragen (Hindustan Times).

Welche Auswirkungen die militärischen Erfolge von ISIS in Südasien zeitigen, wird kenntnisreich in der Asia Times dargelegt.

Einen langen Krieg gegen die Al Shabaab-Milizen aus Somalia befürchtet die Crisis Group. Der East African berichtet über negative Auswirkungen des Konflikts auf die Wirtschaft Kenias.

Es gibt Berichte nach denen die Nationalmannschaft Algeriens ihr gesamtes, bei der WM verdientes Honorar von 9 Mio. US-Dollar an die Palästinenser im Gaza-Streifen spendet. Hat tip Uli.
Dazu passt: Die Entführung und Ermordung von drei israelischen Jugendlichen (G-News dt.), wird den body count im Krieg zwischen Israelis und Palästinensern nicht wesentlich beeinflussen (Middle East Monitor).

Foreign Policy bringt eine bemerkenswerte Reportage über die Westsahara (mit tollen Fotos), die einen wichtigen Hinweis enthält: Kosmos Energy aus Dallas, Texas hat von Marokko eine Lizenz erworben, um vor der Küste des umstrittenen Gebiets nach Öl zu suchen. Hat tip Wronging Rights.

28,5 Mrd. US-Dollar hat die Partnerschaft für Globale Bildung auf ihrer Geberkonferenz Ende Juni in Brüssel eingesammelt. Diese Rekordsumme geht vor allem auf substanzielle Erhöhungen der Bildungsetats von 27 Entwicklungsländern zurück. Die Geber haben von den versprochenen 3,5 erst 2,1 Mrd. Dollar zusammenbekommen (Entwicklungspolitik Online).

Das kommt davon, wenn Ökonomen sich etwas ausdenken, anstatt Fakten zu analysieren. Wer glaubt, unerwünschter Migration mit Entwicklungszusammenarbeit beikommen zu können, sollte sich an den empirischen Resultaten neu orientieren: Die Migrationsquote steigt mit zunehmendem Wohlstand in einem Land mindestens so lange, bis das betreffende Land ein höheres mittleres Einkommen erreicht hat. Hat tip Chris Blatman.

Zwar hat der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen mit klarer Mehrheit beschlossen, eine Arbeitsgruppe einzurichten, die "ein rechtlich bindendes Instrument schaffen soll, um die Aktivitäten von Unternehmen menschenrechtlich zu regulieren" (Entwicklungspolitik Online). Doch Mehrheiten werden von den USA und der EU nur dann be- und geachtet, wenn sie ihren Zwecken dienlich sind. Wie Inter Press Service meldet, haben jetzt beide Blöcke gedroht, nicht mit der Arbeitsgruppe zusammenarbeiten zu wollen.
Dazu passt: Das Global Policy Forum hat eine neue Website zur Einflussnahme von Seiten multinationaler Konzerne auf die Arbeit der UN am Start. Denn auch hier kann sich - wie in Berlin und Brüssel - Lobbyarbeit für die Interessen der Wirtschaft offensichtlich lohnen.

Wronging Rights analysiert den Umgang der Mainstream-Medien mit Fotos und Videos von schwersten Menschenrechtsverletzungen. Das können die von ISIS zu Werbezwecken dokumentierten Verbrechen sein, aber auch Berichte über Vergewaltigungen oder weibliche Genitalverstümmelungen, in denen die Opfer namentlich erwähnt werden. Besonders schwer wiegt die Tatsache, dass die Opfer oft identifizierbar sind. MediaWatch ist ebenfalls der festen Überzeugung, dass der Opferschutz Vorrang vor der Schlagzeile hat.

Bei der Medienakademie der Deutschen Welle ist eine Publikation über die verschiedenen Rankings zur Pressefreiheit erschienen (PDF, leider auf Englisch). Untersucht werden die Indizes von Freedom House, Reporters without Borders, der Friedrich-Ebert-Stiftung und der UNESCO.

Deutschland: Außenminister Frank Walter Steinmeier und der Premierminister von Moldawien, (Moldau), Iurie Leanca, haben ein Abkommen über Entwicklungszusammenarbeit unterzeichnet. Die deutschen Medien berichten über den Besuch von Leanca meist im Zusammenhang mit der neuen Ost-West Konfrontation (G-News dt.). Damit ist abzusehen, dass der Transnistrien-Konflikt die europäische Politik künftig stärker beschäftigen wird.

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