Immer wieder fordern westliche Entwicklungsexperten das Ende von Korruption und Gute Regierungsführung, damit Entwicklung im Süden bessere Chancen bekommt. Chris Blatmann hat zu diesem Thema unlängst ein verdienstvolles Posting veröffentlicht, dass wichtige Fakten zusammenfasst.
1: Entwicklungsländer verfügen i.d.R. nicht über staatliche Strukturen und Regierungsapparate, wie wir sie voraussetzen. Vielmehr halten die zentralen Figuren an der Spitze ein komplexes System klientilistischer Beziehungen am Laufen, dass ihre ganze Aufmerksamkeit erfordert.
2: Ein Regierungschef in einem Entwicklungsland mit prekären staatlichen und Regierungskapazitäten hat im Prinzip drei Möglichkeiten,seine Regierung aufrecht zu erhalten: Patronage, Repression und "nation building". Limitiert man die Möglichkeiten zur Patronage ('Kampf gegen die Korruption', Konditionalität), wird ein Regierungschef möglicherweise mehr Gewalt einsetzen, um seine Macht zu erhalten.
1: Entwicklungsländer verfügen i.d.R. nicht über staatliche Strukturen und Regierungsapparate, wie wir sie voraussetzen. Vielmehr halten die zentralen Figuren an der Spitze ein komplexes System klientilistischer Beziehungen am Laufen, dass ihre ganze Aufmerksamkeit erfordert.
It’s a mistake to think of regimes in most underdeveloped counties as coherent governments. Rather, most are delicate and shifting alliances of influential groups and elites. The strongman who sits atop this look and act like Presidents (and many have a tremendous amount of power) but their first priority is to manage this shifting network of alliances.Wie wahr und wie wichtig diese Erkenntnis ist, zeigt sich, wenn man den Blick auf die Konsequenzen richtet, die möglich sind, wenn man (mit Gewalt) zentrale Figuren aus klientilistischen Systemen entfernt - klassische Beispiele sind etwa Saddam Hussein im Irak oder Muammar al-Gaddafi in Libyen.
2: Ein Regierungschef in einem Entwicklungsland mit prekären staatlichen und Regierungskapazitäten hat im Prinzip drei Möglichkeiten,seine Regierung aufrecht zu erhalten: Patronage, Repression und "nation building". Limitiert man die Möglichkeiten zur Patronage ('Kampf gegen die Korruption', Konditionalität), wird ein Regierungschef möglicherweise mehr Gewalt einsetzen, um seine Macht zu erhalten.
If you want to be crude, the strongman has three tools to keep control (and peace): patronage, repression, and “nation-building”. The last category is a ridiculously cluttered one, where I mix national identity with independent and capable bureaucracies, among other things. These are the things that make governments coherent, accountable and effective. Most nations are working on them and improving, but it takes decades.
In the meantime, if you limit patronage, you leave the options of repression or some kind of political instability.
3: Daraus folgt zudem: auch gut gemeinte politische Reformvorschläge können der Opposition schaden und sollten nicht verordnet werden, wenn die Allianzen und Klientelbeziehungen innerhalb der betreffenden Elite(n) nicht genauestens bekannt sind.
Meanwhile, things that look like a move ahead, such as letting many parties form and compete, can also be a way to divide the opposition and entrench power while showing the world a facade of democracy.
“Good policy” gets filtered and perverted by this system. It’s silly and dangerous to give aid or recommend a policy reform without some appreciation of the elite alliances, the ritual of democracy, and the incentives faced by leaders. Yet that’s what most aid and reform does.
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