In der Rubrik "Immobilien" hat Bloomberg eine Reportage über die Vertreibungen und das Land-Grabbing in dem lateinamerikanischen Land (und die Versuche, dieses Unrecht wieder gut zu machen) untergebracht. Danach gibt es in Kolumbien derzeit etwa vier Millionen intern Vertriebene, von denen eine nicht genannte Zahl bemüht ist, an dem Friedensplan des 2010 gewählten Präsidenten Juan Manuel Santos zu partizipieren. Der sieht die Rückgabe von 20.000 Quadratkilometer Land an seine ursprünglichen BesitzerInnen vor. Doch so einfach ist das nicht. Wie viel Arbeit noch zu tun ist, zeigt der folgende Abschnitt in der Bloomberg-Story:
"The Santos government has already received 18,500 claims for 1.5 million hectares [15.000 km2]. No property has yet been given back to previous owners. The government has paid 330 billion pesos [ca. 143 Mio. Euro] in reparations to 55,000 victims [durchschnittlich ca. 2.600 Euro pro Fall]."Erschwerend kommt hinzu:
Business leaders are organizing new paramilitary groups in northern Colombia (...) to oppose enforcement of the act, says Ariel Avila, a conflict researcher at Fundacion Arco Iris. (...)Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen gibt an, dass Kolumbien nach dem Sudan die weltweit meisten intern vertiebenen Menschen (IDPs) beherbergt. Friedensbemühungen in den Jahren 1999 - 2002 sowie 2005 - 2007 waren gescheitert. Wer einen Überblick über den Verlauf der jüngeren Phasen des fast 50 Jahre dauernden Konfliktes sucht, ist mit dem Webangebot der AG Friedensforschung gut bedient. (Auch bei wikipedia gibt es eine Seite.)
About half of private land in Colombia is in the hands of one percent of property owners, according to a U.N. report.
Kein gutes Zeichen für einen möglichen Friedensprozess ist die Weigerung der kolumbianischen Regierung, während der Dauer der Verhandlungen einen Waffenstillstand mit der FARC einzuhalten. Im Gegenteil sollen die Aktionen gegen die Guerilla noch intensiviert werden (Al Jazeera).
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