Gleichzeitig eröffnet die FAZ die Perspektive, über die Kämpfe künftig als Bürgerkrieg zu berichten. Ob das Signal allgemein aufgegriffen wird und welche Konsequenzen diese Einschätzung für die westliche Politik hat, wird MediaWatch mit Spannung beobachten. In ihrem Beitrag "Bis zum Ende" macht die FAZ es bereits vor: Assads Regime hat die Lage nicht mehr unter Kontrolle, deshalb mache es auch keinen Sinn mehr, es weiter zu unterstützen:
Das Lager der Unterstützer Assads, allen voran die russische Regierung, glaubt noch immer, es sei möglich, mit einem auf irgendeine Weise „geläuterten“ Regime unter Assad Syrien wieder zu befrieden.(...)Aber glauben die Kollegen bei der FAZ denn, "geläuterte" Rebellen wären in der Lage das Land zu befrieden? Und welche Optionen hat der Westen, wenn sich Assad tatsächlich halten sollte?
Der Bürgerkrieg in Syrien, den manche immer noch „vermeiden“ wollen, ist in vollem Gange.
Anfang des Jahres, als die Internationalisierung des Konflikts offensichtlich wurde, hatte MediaWatch bereits gefragt: "Letzte Chance für Syrien?" Mittlerweile sind die Rebellen so üppig mit Waffen und Geld ausgestattet, dass es für das Regime schwer wird, noch zu "gewinnen". Wenn sich in Syrien - wie im Libanon - tatsächlich ein langjähriger blutiger Bürgerkrieg entwickelt, haben der Westen und die Potentaten auf der arabischen Halbinsel zumindest einen Teilerfolg erzielt: Ein wichtiger Verbündeter des Iran fällt de facto aus, weil seine Kräfte in einer blutigen, zehrenden inneren Auseinandersetzung verschlissen werden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen