Freitag, 25. September 2009

Boni und IWF-Stimmrechte: Pittsburgh-Nachlese

Pittsburgh - Ikone der einstigen Industrialisierung der USA, Stadt des Stahls und der Steinkohle - also eigentlich ein guter Ort, um ein G20 Treffen abzuhalten. Die deutsche Partnerstadt von Pittsburgh ist - recht treffend gewählt - Dortmund. Deshalb als Aufmacher hier die "Pittsburgh-Erklärung der Global Unions". Die Gewerkschafter erwarten, dass die Zahl der "arbeitenden Armen", deren Lohn nicht zum Leben reicht, weltweit auf 1,4 Milliarden steigt. Die Regierungsvertreter werden davon allerdings wohl nur wenig mitkriegen:

Hier nun eine Auswahl von Pressestimmen zum Gipfel:

Finanzmärkte
"Als letzte Chance, eine durchgreifende Regulierung der Finanzmärkte zu beschließen", betrachtet der Freitag den G20-Gipfel. Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman sieht das in der New York Times genau so: "Reform or Bust" lautet seine Einschätzung.
Den Hinweis, dass die Begrenzung der Boni ein "Nebenkriegsschauplatz allererster Güte" ist, kann man im ZEIT-Blog Herdentrieb finden. "Die Schwächen der Agenda von Pittsburgh" zählen (ebenfalls in der Zeit) Rainer Falk und Barbara auf.
Im Ergebnis werden die Schwellenländer aber immerhin mehr 5 Prozent mehr Mitspracherechte beim IWF erhalten.

Klimapolitik
War da was?

Entwicklungspoltik
"Arme haben in Pittsburgh keine Stimme", ist sich das Neue Deutschland sicher. Epo.de hat unter dem Titel "Die falsche Agenda" die wichtigsten Kritikpunkte deutscher Nichtregierungsorganisationen am aktuellen G20-Treffen zusammengestellt (2).

Proteste
Ein Vorab-Bericht von N24 der zur Hälfte aus Archivmaterial über die "Battle of Seattle" besteht. Über Auseinandersetzungen zwischen Militanten und der Polizei berichtete Glenn Brigaldino schon im vorletzten Blogeintrag. Die Stimmen der deutschen Online-Presse sind hier und die Attac-G20-Website ist hier zu finden..


Zu hohe Erwartungen dämpfte die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua bereits im Vorfeld. Sie meint, dass schon die Bereitschaft zur Zusammenarbeit das wichtige politische Signal von Pittsburgh sei.
Ähnlicher Meinung ist auch die WoZ, aber sie zieht daraus eine andere Konsequenz: Lasst lieber mal die UNO ran, schlägt sie vor.

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