Montag, 15. November 2010

Fundstücke XCIV

Pakistan erwartet (trotz der jüngsten Flutkatastrophe) laut Dawn eine überdurchschnittliche Weizenernte. 90 Prozent der Felder werden bewässert, 75 Prozent der Flächen liegen im Punjab.
Entwicklungspolitik Online berichtet von immer noch sieben Millionen Obdachlosen in Folge der Flut.

Erneute Auseinandersetzungen - diesmal mit Toten - in einem sahaurischen Protest-Camp in der Westsahara (Al Jazeera). Wieder sind marokkanische Sicherheitskräfte verantwortlich. Laut telepolis geht es auch um das Desertec Projekt und um EU-Fischereirechte. Die Bundesrepublik fördert eine ganze Reihe von Projekten in dem besetzen Gebiet.

"Foreign Aid for Scoundrels" beklagt die New York Review of Books. In dem Beitrag wird festgestellt, dass seit 1972 etwa ein Drittel der Hilfen an Diktaturen gegangen ist und dieser Trend mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion keineswegs endete. Die USA hätten zwischen 2004 und 2008 sogar etwa die Hälfte der ODA-Mittel an Diktatoren vergeben.

"Scheinwahlen für den Machterhalt", konstatiert die Zeit in arabischen Ländern wie Ägypten, Bahrain und Jordanien. Das es sich dabei - zumindest was die beiden erstgenannten Staaten betrifft - um grobe Vereinfachungen handelt, kann man bei Al Ahram weekly (Ägypten, wo es eine Frauenquote für das Parlament gibt) und AFP (Bahrain) nachlesen.

Über Währungs- und Außenhandelsfragen ist im Zusammenhang mit dem G20 Gipfel in Seoul wahrlich genug geschrieben worden. Entwicklungspolitik online bietet dagegen eine erste Einschätzung der Entwicklungsagenda der G20 (Mediawatch berichtete). Zum Vergleich noch das Pressestatement von Attac und eine Auswertung aus der FT.

Die US-"Klimabörse" CCX ist zusammengebrochen (Fuldaer Zeitung, hat tip Net News Global). Der US-Senat hat versäumt, ein Gesetz zu unterzeichnen, dass den Handel mit Treibhausgas-Verschmutzungsrechten lukrativ gemacht hätte. "Für (...) Cancún heißt das: Die Amerikaner werden kein Nachfolgeabkommen für das Kyoto-Protokoll unterschreiben", schreibt die Fuldaer, die als einzige deutschsprachige Quelle das Geschehen erwähnt. (G-News engl. bringt auch nur ein äußerst dünnes Ergebnis.)
Dazu passt: Peak Oil liegt hinter uns, meint Telepolis und beruft sich dabei auf die internationale Energieagentur IEA.

EU: Frontex hat Möglichkeiten geprüft, unerwünschte MigrantInnen mittels Drohnen auszuspähen (Aljazeera).

Deutschland: Als drittgrößter Waffenexporteur der Welt (elf Prozent Weltmarktanteil) braucht die Bundesrepublik scheinbar eine Lockerung der Rüstungsexportrichtlinien. Die Bundeswehr möchte neun Milliarden Euro weniger für Waffen ausgeben - die dürfen der deutschen Rüstungsindustrie offensichtlich keinesfalls durch die Lappen gehen. (Spiegel Online)

Zur erbaulichen Belehrung abschließend die Geschichte vom Herrn Färber und seinem Chef (natürlich mit Link zur - übrigens sehr gut gemachten - Kampagnen-Website):

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