Montag, 1. Juli 2024

Von Nairobi nach Port-au-Prince (und zurück)

Religion in Haiti, Foto: Guerinault L, CC BY-SA 4.0

Der US-Kongress hat jetzt 109 Mio. US-Dollar für die kenianische Polizeimission in Haiti eingestellt (MediaWatchBlog berichtete.) Das erste Kontingent von 400 PolizistInnen ist denn mittlerweile auch auf dem Weg nach Port-au-Prince. Insgesamt ist nur noch eine Personalstärke von insgesamt 1.000 Kräften vorgesehen.

Brillant ist der Einwurf eines Kenianers, der sich vorab schon einmal für die zu erwartenden Menschenrechtsverletzungen der Truppe entschuldigt (New Humanitarian). Denn es muss schwer bezweifelt werden, dass diese PolizistInnen bessere Ergebnisse erzielt, als die US- und UN-Einheiten vor ihnen.

Und offensichtlich würden die 1.000 Polizisten ganz dringend in Nairobi gebraucht. Den mit weitem Abstand besten Beitrag in deutscher Sprache zum jüngsten Blutbad in dem ostafrikanischen Land findet man bei Telepolis. In allen Berichten, die links von der Mitte einzuordnen sind, wird der Zwang zur Austerität durch den Internationalen Währungsfonds mitverantwortlich (epo.de) für die Misere gemacht.

Der MediaWatchBlog geht davon aus, dass die Regierung die Unruhen "erfolgreich" niederschlagen wird. Doch die - zumindest politisch - fest gefügte Westorientierung Kenias auch unter Präsident William Ruto wird nicht nur von den Demonstrantinnen infrage gestellt. 

P.S.: Was die Steuererhöhungen angeht, die der Auslöser für die Unruhen waren, ist Ruto (zunächst) zurückgerudert.

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