Sonntag, 24. März 2024

Fundstücke CCCXXIX

Argentinien: Bisher ist Präsident Javier Milei lediglich als extremliberaler Spinner bekannt geworden, dessen absurde Politik früher oder später am Widerstand der Bevölkerung scheitern wird. Nun aber entpuppt Milei sich als extremliberaler Spinner, der die Souveränität des von ihm regierten Landes ohne Not in die Hände Washingtons gibt (naked capitalism, amerika21).

Senegal: Macky Sall möchte nicht noch mehr Blut an seinen Händen und hat Neuwahlen für den 24. März angesetzt. Auch wurden die Oppositionsführer Ousmane Sonko und Bassirou Diomaye Faye freigelassen. Die ARD macht sich Sorgen, dass der "falsche" Kandidat gewinnt und antifranzösische Einflüsse auch im Senegal Staat machen könnten.

Niger: Nach den Franzosen schmeißt die Junta in Niamey jetzt auch das US-amerikanische Militär raus. Die Amerikaner hatten es gewagt, geplante Uranexporte Nigers in den Iran zu kritisieren.

Äthiopiens Regierung bekämpft Aufständische mit Drohnen und tötet dabei wohl auch ZivilistInnen.

Sambia hat den nationalen Notstand wegen Trockenheit und Missernten ausgerufen. Über eine Million Haushalte sind bedroht.

Israel: Neuerdings garantieren die USA für Tel Avivs Zahlungsfähigkeit bei US-Dollar-nominierten Anleihen. Dennoch muss Israel hohe Zinsen für seine jüngst begebene Staatsanleihe zahlen - auch deutlich höhere als Washington für seine eigenen Schulden (John Helmer/Naked Capitalism).

Irak schließt eine UN-Mission zur Aufklärung von Verbrechen des "Islamischen Staates", weil sie nicht ausreichend mit Bagdad kooperiert und den irakischen Behörden Informationen vorenthalten hat.

Iran-Pakistan soll demnächst endlich eine Erdgaspipeline verbinden. Das Projekt wurde schon um zehn Jahre verzögert. Nun wollen die USA Sanktionen verhängen, um es endgültig zu beerdigen. Man darf gespannt sein, ob Islamabad dem Druck standhält. Auf der iranischen Seite ist die Pipe seit 2014 fertig.

Malediven: Die neue Regierung der Inselgruppe im Indischen Ozean hat ein Militärabkommen mit China abgeschlossen. Indien baut seine Marinepräsenz auf den Lakshadweep-Inseln aus. Male hatte die indischen Truppen übrigens bereits im Januar zur Ausreise aufgefordert.

Myanmar: Trotz Sanktionen sind seit Mitte 2021 "ganz offiziell mehr als 550 Tonnen Holz aus Myanmar in die EU gelangt - und im Gegenzug mehr als 45 Millionen Euro an das Militärregime (...) geflossen" (ARD). Über 80 Euro pro Kilo(?!); ein wahrhaft lohnendes Geschäft.
Übrigens: Auch die (humanitäre) Hilfe läuft weiter. Seit 2021 waren es 68 Millionen Euro.

Philippinen/China: Der Konflikt im Südchinesischen Meer spitzt sich zu. Die Asia Times spekuliert schon, ob Manila die USA an ihre Beistandsverpflichtung erinnern wird.

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