Venezuela/Guyana:
Die Menschen in Venezuela reklamieren Essequibo in einer Abstimmung für ihr
Heimatland. Das könnte durchaus auf einen Krieg (mit den USA) hinauslaufen. (Die
ebenso umstrittenen wie riesigen Ölvorkommen liegen übrigens vor der Küste...)
Niger: Die
Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS) hungert das
ohnehin bitterarme Sahelland seit dem Putsch Ende Juli systematisch aus
- wohl vor allem aufgrund des Drucks aus der EU, weil Niamey ein
Migrationsabkommen gekündigt hat (hat tip
German-Foreign-Policy.com). Nahrungsmittel müssen i.d.R. über Burkina Faso beschafft werden,
Medikamente fehlen und aus Nigeria kommt kein Strom mehr. Die Menschen
demonstrieren dagegen - auch in Norden Nigerias.
Die Junta reagiert und
kündigt die militärische Zusammen mit der EU auf
(ARD). Die USA behalten aber ganz offensichtlich ihren
Drohnenflugplatz bei Agadez.
Migration: Israel hat sich schon länger bemüht
bis zu 100.000 Arbeitskräfte aus Indien anzuwerben, um
entlassene PalästinenserInnen vor allem am Bau und im Gesundheitswesen zu
ersetzen
(Uwe Kerkow bei Telepolis).
Nun sollen noch 20.000 Menschen aus dem völlig verarmten
Sri Lanka hinzukommen, die vor allem auf den Farmen des
westasiatischen Kriegslands malochen sollen
(SCMP).
Diese Maßnahme scheint aus Sicht Tel Avivs auch deshalb dringend
geboten,
weil seit Anfang Oktober über 17.000 GastarbeiterInnen dem
BesatzerInnensstaat den Rücken gekehrt haben
darunter fast 10.000 aus Thailand (The Cradle).
Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen
hat sich zwar längst nicht erledigt. Doch die Menschen in muslimischen Ländern
von Marokko bis Malaysia gehen jetzt immer öfter dazu über, US-amerikanische
und ganz allgemein westliche Produkte, Dienstleister Fast-Food- und
Handelsketten zu boykottieren (Marocco World News,
New Straits Times,
Reuters).
Reis: Für alle, die es beim Einkaufen im Supermarkt noch nicht gemerkt
haben sollten...
Reis ist jetzt wieder fast so teuer wie zu Zeiten der Nahrungsmittelkrise
2008
(ZeroHedge).
Steuern:
"Historisch" nennt attac einen Beschluss der Generalversammlung der
Vereinten Nationen nach dem Verhandlungen über ein UN-Rahmenübereinkommen im
Steuerbereich aufzunehmen sind. Bislang wurde internationale Steuerpolitik lediglich in der Organisation
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung verhandelt.
Auch
der von der Redaktion sehr geschätzte Africa Confidential ist der Meinung, dass "afrikanische, asiatische und lateinamerikanische Staaten bei der UNO eine
Abstimmung über eine Steuerreform gewonnen [haben] - sie könnte die
Einnahmen erhöhen und ihnen helfen, gestohlenes Geld aufzufangen". Der Bericht ist auch deshalb lesenswert, weil er noch einmal auf die
illegitimen Finanzströme (illicit financial flows) in der
Weltwirtschaft hinweist, die nur eine Richtung kennen: von Süden nach Norden.
Interessant ist auch, dass Nigeria die Koalition von 125 Staaten angeführt
hat, die die Abstimmung in der UN-Generalversammlung für sich entschieden
hat.
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