Venezuela: Zu dem sich abzeichnenden Citgo-Diebstahl durch die USA
empfiehlt der MediaWatchBlog zwei deutschsprachige -
amerika21
und
Nachdenkseiten
- Beiträge sowie zwei englischsprachige auf Telesur (1), (2). Der deutschsprachige Mainstream hat die Ohren in dieser Sache sowieso auf
Durchzug... Amerika21 schreibt:
Mit drei Raffinerien und einem Netz von mehr als 4.000 Tankstellen in den USA hat Citgo im vergangenen Jahr einen Gewinn von 2,8 Milliarden US-Dollar erzielt und könnte mit 13 Milliarden Dollar bewertet werden. Caracas hat jedoch seit 2019 keine Einnahmen mehr erhalten, nachdem Washington die Selbstausrufung Guaidós zum "Interimspräsidenten" anerkannt und die Leitung von Citgo an einen Ad-hoc-Vorstand der Opposition übergeben hatte.Doch die 2015 von der Opposition kontrollierte Nationalversammlung, die von der US-Kontrollbehörde für Auslandsvermögen als Verhandlungspartner in Venezuela anerkannt wurde, existiert seit 2020 nicht mehr. In der Zwischenzeit hat es schon längst Neuwahlen gegeben, die allerdings Nicolàs Maduro für sich entschieden hat. Mehrere US-Unternehmen, denen internationale Schiedsgerichte Entschädigungen zuerkannt haben, die von Caracas beglichen werden sollen, hoffen nun, auf diesem sehr zwielichten Weg an "ihr" Geld zu kommen.
MediaWatch ist sicher, dass dieser Vorgang vor allem in Peking sehr genau
beobachtet wird.
Fazit: Alle Länder, die in den USA investiert sind,
müssen nach der Pfeife von US-Konzernen und internationalen Schiedsgerichten
tanzen, sonst wird "requiriert".
Mexikos Parlament debattiert eine
grundlegende Änderung des ultralockeren mexikanischen Extraktionsregimes,
und es will die Umweltgesetzgebung reformieren
... (naked capitalism). Die weiter nördlich fürchten um ihre Profite.
Derweil
macht Amlo Symbolpolitik der ganz anderen Art und
verkauft - wie im Wahlkampf versprochen - das präsidiale Flugzeug
(sozusagen die mexikanische Airforce 1) nach Tadschikistan
... (SCMP). Die Boeing mit eingebautem Badezimmer sei eine Beleidigung für das
Volk, ließ sich der mexikanische Präsident zitieren.
Zentralasien: Die Asia Times berichtet positiv über den aktuellen chinesisch-zentralasiatischen Gipfel.
Indien macht sich bei der G20 unbeliebt, weil es einige der Treffen
in völkerrechtlich umstrittenen oder gar umkämpften Regionen - etwa in
Ladakh und Kashmir - abhält
(The Wire). So wichtig scheinen die G20 für Delhi also nicht zu sein...
Pakistan: Die beste Darstellung der
aktuellen Krise nach der Verhaftung des ehemaligen pakistanischen
Premierminister Imran Khan
hat Gilbert Kolonko für das Overton-Magazin geschrieben.
Regierung und
Behörden gehen zwischenzeitlich massiv mit Verhaftungen gegen Funktionäre von
Khans Partei, der PTI.
Das Militär hat unterdes beschlossen, dass die
militanten Demonstranten vom 9. Mai nach Armeerecht abgeurteilt werden. Kein
Wunder, dass
von einer erneuten Militärdiktatur die Rede ist
(DAWN).
Beide Texte sind für Südasien-Interessierte Pflicht.
Myanmar: Die Asia Times meldet einen
zunehmenden Strom von Kleinwaffen für verschiedene Rebellengruppen auch im
Inneren des Landes. Der Bericht ist ausführlich und schildert, wie sich der Bürgerkrieg in den
letzten beiden Jahren militärisch verändert hat - zugunsten der zahllosen
Widerstandsgruppen, denen jedoch Koordination und Führung abgeht.
Westasien: The Cradle berichtet von verstärkten Bemühungen, eine
Eisenbahnlinie zwischen dem Iran und Syrien zu bauen.
Syrien-USA: Nach Recherchen von The Cradle (3) verhandeln Washington und Damaskus hinter verschlossenen Türen im Oman direkt miteinander.
Russland und Iran wollen den International North-South Transport
Corricor (INSTC) fertigstellen
und 162 Kilometer Bahnlinie im Nordwesten des Iran bauen (PressTV).
Moskau leiht Teheran dafür 1,3 Mrd. Euro....
Jemen:
Die von den Houthis geführte Regierung hat einen Erdöl-Explorationsvertrag
mit China abgeschlossen
(Oilprice.com)
Libyen: Eine schockige Schlagzeile bietet The Grayzone unter Berufung
auf die Vereinten Nationen: "Enslavement of African migrants ‘big business’ in Libya thanks to EU
funding"....
Der Text bietet einige kaum bekannte Hintergründe.
DR Kongo: Russland will in Kinshasa künftig LKWs zusammenbauen lassen (RT.com)
Wirtschaft:
China und Ecuador
haben gerade ein Freihandelsabkommen geschlossen,
Russland und Indien
verhandeln gerade eines.
Klimaüberhitzung: Der Fortschritt ist eine Schnecke...
In den nächsten Jahren könnten zwischen 170 und 270 Gigawatt an neuen
Kohlekraftwerken ans Netz gehen
(natur.de). Mitte 2022 waren jedoch noch 476 Gigawatt geplant....
Entwicklungshilfe:
EU: Telepolis stellt fest,
dass die Entwicklungshilfe-Gelder der Union "zunehmend in Europa
bleiben".
Dazu passt: Beim Forschungsinstitut IDOS ist man der Meinung,
dass Europäische Entwicklungs- und Geopolitik kein Widerspruch sind sondern
vielmehr zusammengehören...
Deutschland: In das gleiche Horn stößt Stephan Klingebiel vom
IDOS und wünscht sich angesichts "Zeitenwende" und China-Konfrontation eine
gezieltere Verwendung der deutschen ODA.
Schweiz: In dem Alpenland gibt man derzeit
mehr Hilfe für die Ukraine, während die Entwicklungsländer weniger
bekommen.
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