forderte Che Guevara 1967 und hätte sich wohl nicht träumen lassen, dass ausgerechnet Islamisten dieser Forderung 55 Jahre später nachkommen - wofür denkfaule, dekadente westliche Eliten ihnen den Weg bereitet haben...
Wer wissen möchte, warum die afghanische Armee den Taliban nicht entgegenzusetzen hatte, ist herzlich eingeladen, einen Blick in die Bemerkungen von M.K. Bhadrakumar zu werfen. (Darin wird auch deutlich, dass die Niederlage der Sowjetunion vor über 30 Jahren keineswegs mit dem aktuellen Showdown zu vergleichen ist.) Thomas Ruttig urteilt in der ARD durchaus ähnlich wie Bhadrakumar und hat darüber hinaus Wichtiges zum Versagen besonders des CSU-geführten Bundesministeriums des Inneren beizutragen.Aber es bleibt Telepolis vorbehalten, die nur allzu berechtigte Frage nach den Gewinnern dieses Krieges zu stellen. Immerhin hat die 20-jährige Sauerei allein die SteuerzahlerInnen in den USA (offiziell) eine schöne runde Billion US-Dollar gekostet. Da sind die (offiziell) 12,5 Mrd. Euro, die 'Schland verbrannt hat fast schon Peanuts. Es ist aber davon auszugehen, dass diese Zahlen samt und sonders heftig geschönt sind.
Afghanistan wird jetzt bald aus dem Gesichtsfeld der westlichen
Öffentlichkeit verschwinden. MediaWatch wird aber wichtige Nachrichten
weiterhin bringen. Ihr/Euer MediaWatch-Redakteur geht davon aus, dass die
Taliban - im Gegensatz zu den USA und der NATO -
verlässliche Partner für alle diejenigen sein werden, die sie als
afghanische Regierung tatsächlich ernst nehmen
(2), (3), (4), (5), (6). Auch die
Opiumproduktion könnte wieder zurückgehen
- vielleicht sogar auf das Vorkriegsniveau von 2001. Denn schließlich wollen
die Taliban was mit ihrem Land anfangen (auch wenn ein islamischer Staat nicht
westlichen Vorstellungen entspricht) und sehen den Hindukusch nicht nur als eine Art
besseren Flugzeugträger.
Konsequenzen aus dem Verhalten des Westens ziehen die zahlreichen betroffenen Regierungen jetzt schon: Moskau und Peking sowieso, die zentralasiatischen Staaten (2) (die jetzt erst einmal viele Flüchtlinge aufnehmen müssen) aber auch Delhi und vielleicht sogar Taipeh.
Und die nächsten Vietnams? Die sind derzeit mit Sicherheit in
Mali, wohl auch im
Jemen
und vielleicht in
Mosambik
zu suchen.
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