Mittwoch, 2. September 2020

Fundstücke CCLXXXV

Nicaragua: Die US-Agentur für Internationale Entwicklung (USAID) bereitet sich offenbar auf einen Regierungswechsel in Managua vor. Dabei ist die Organisation auch durchaus gewillt, einen "plötzlichen Übergang ohne Wahlen" (aka Putsch) zu unterstützen. Das geht aus aus einem Dokument hervor, das aus der US-Botschaft in Nicaragua geleakt wurde (amerika21). Da kann es nicht wirklich verwundern, dass die Situation angespannt ist.

Afrika: Ein gut gemachtes Special über die zahllosen Militäreinsätze von US-Spezialkräften in Afrika bringt der südafrikanische Mail&Guardian.

Afrika/Migration: Über die Frage, wie viele afrikanische Menschen bei dem Versuch sterben, Europa zu erreichen, bevor sie überhaupt am Mittelmeer angekommen sind, hat sich das Katapult-Magazin Gedanken gemacht.

Waffenexporte: "Trotz Einmarsch in Syrien - Bundesregierung erlaubt Rüstungslieferung an die Türkei" überschreibt T-Online einen dpa-Hintergrund. Der Titel ist jedoch irreführend. Denn die Rüstungslieferung erfolgt eher zur Unterstützung dieses kriegerischen Aktes. Der Westen strebt nach wie vor den regime change in Damaskus an: (1), (2).

Steuern/Niederlande: Wie die Niederlande als Schattenfinanzplatz jährlich 22 Mrd. US-Dollar öffentliche Gelder aus Entwicklungs- und Schwellenländern abziehen, beschreibt Open Democracy.  Das ist mehr als viermal so viel wie das Land für Entwicklungszusammenarbeit aufwendet.

Klimawandel: Deutschland fördert fossile Energien mit 37,5 Mrd. Euro pro Jahr und liegt damit einsam und uneinholbar an der Spitze aller EU-Länder (Katapult Magazin). Telepolis bringt die Nachricht ebenfalls.
Großbritannien: Die Tories legen das Ministerium für Auswärtiges und Commonwealth (FCO) mit der Entwicklungsorganisation DfID zusammen (FP2P). Beim Guardian macht man Elemente einer "feindlichen Übernahme" des DfID durch die Diplomatie aus.

Militär: Wer das Militär abschaffen will, sollte nach Costa Rica schauen, rät die schweizerische WoZ. Dieser Tipp könnte genau richtig sein, um sich auf die Volksabstimmung zur Anschaffung neuer Kampfjets im Nachbarland vorzubereiten.

Kultur: Das Philosophie Magazin bringt einen guten Bericht über Anton Wilhelm Amo, einen aus dem Akan-Reich (heute Ghana) stammenden, hochbegabten Menschen, der ein Philosoph der deutschen Aufklärung wurde. Selbstverständlich hat er sich gegen die Sklaverei gewandt - 45 Jahre vor der französischen Revolution und 120 Jahre vor dem Sezessionskrieg in den USA ....

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