Donnerstag, 21. Juni 2018

Fundstücke CCLVII


Südsudan: Zu neuen Friedensgesprächen treffen sich der südsudanesische Präsident, Salva Kiir und der Führer der bewaffeneten Opposition, Riek Machar, dieses Mal interessanterweise in Khartoum, der Hauptstadt des Sudan (East African).

Pakistan: DAWN äußert Bedenken, das Pakistan nicht dem internationalen Vertrag über die Energiecharta beitreten sollte. Zu umfassend seien die Klagemöglichkeiten für Investoren. Eine deutschsprachige Zusammenfassung der Studie zu dem Vertrag, auf den sich die pakistanische Zeitung bezieht, findet sich hier.
DAWN beschwert sich außerdem, dass die Weltbank in den Konfliktlösungsverfahren zwischen Indien und Pakistan wegen des Kishanganga-Staudamms in Kashmir zugunsten Indiens voreingenommen sei. Analysten weisen darauf hin, dass pakistanische Proteste im Sande verlaufen werden, solange Indien neun Kubikmeter Wasser pro Sekunde talabwärts fließen lässt.

Frieden: Das Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI hat einen Hintergrundbericht zu den multilateralen Friedensmissionen der letzten zehn Jahre vorgelegt.

Wirtschaft: Warum auch Entwicklungsländer ihre Arbeitsmärkte - entgegen der neoliberalen Lehrmeinung - spürbar regulieren und Mindestlöhne anheben sollten, erklären Servaas Storm und Jeronim Capaldo in Makronom. Kurzfristig ebentuell mögliche Wachstumsverluste würden durch raschere Produktivitätszuwächse wieder ausgeglichen.
Die Volkswirtschaft würde "produktivere Branchen hervor[bringen], die auf den Weltmärkten in den Genuss einer stabileren Nachfrage kommen, die einkommenselastischer und weniger preissensibel ist". Positive Nachfrageeffekte, mehr Legitimität und mehr soziale Innovatinen gäbe es noch obendrauf. (Geht natürlich nicht ohne Kapitalmarktregulierung.)
Lesenswert!

Kriminalität: Eine Gallup-Umfrage unter 142.000 Menschen in 148 Ländern stellt einen Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher Ungleich (Gini-Koeffizient) und verschiedenen Straftaten (sowie dem Mangel an Vertrauen in die Polizei) her (Economist).

Medien/Agitprop: Die ARD klärt uns darüber auf, wie die Armen und Ärmsten tapfer versuchen, ihre ruinierte Umwelt ein bissen lebenswerter zu gestalten. Solange sie nicht aufbegehren, finden  Auslandskorrespondenten die Armen ja immer superklasse. Und wo heute der Slum ist, hatten die Engländer ganz früher sogar eine richtige Freizeitidylle mit Segelbötchen am Start. Jaja, die gute alte Zeit.

Kunst: Ina Zeuch hat eine lesenswerte Besprechung der Ausstellung "Zur Nachahmung empfohlen" vorgelegt. Die Wanderausstellung dreht sich um Fragen der Nachhaltigkeit und wurde unter anderem vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit gefördert.

Landwirtschaft: Ein lesenswertes Lehrstück in Sachen Export- und Globalisierungswahnsinn verhandelt Makroskop am Beispiel Schweiz.

Deutschland: Im Haushalt des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit sollen künftig 10 Mio. Euro mehr  für die "Förderung der freien Medien in Kooperationsländern" eingestellt werden. Das schreibt Sonja Steffen, Bundestagsabgeornete und zuständige SPD-Berichterstatterin im Haushaltsausschuss auf ihrer Website. Weiter heißt es dort:
Von deutscher Seite ist in diesem Bereich vor allem die Deutsche Welle Akademie seit Jahren aktiv. Daneben gibt es eine ganze Reihe von Nichtregierungsorganisationen wie Reporter ohne Grenzen, die mit Projekten und Initiativen weltweit die Meinungsfreiheit stärken.

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