Der Ex-Fußballer George Manneh Weah steht kurz davor, den wichtigsten Elfmeter seines Lebens zu verwandeln – zumindest im übertragenen Sinn: Der Weltfußballer des Jahres 1995 und Afrikas Fußballer des Jahrhunderts wird voraussichtlich neuer Präsident Liberias. Der Sportler ist kein neues Gesicht in der Politik des kleinen westafrikanischen Staates, wo in den 1990er Jahren ein fürchterlicher Bürgerkrieg tobte und das zu den ärmsten Ländern der Welt zählt. Schon 2011 hatte Weah sich um das Präsidentenamt beworben, wurde aber von Ellen Johnson Sirleaf geschlagen, der ersten Staatspräsidentin Afrikas und Friedensnobelträgerin. Beide Male gewann Sirleaf, weil sie eine breite Koalition hinter sich versammeln konnte.
Seine Wählerinen findet Weah, der am 1. Oktober 51 Jahre alt geworden ist, seit jeher vor allem unter jungen Menschen, für die seine Fußballerkarriere Vor- und Traumbild zugleich ist. Und die jungen Leute stellen die größten Wählergruppen in Liberia, denn hier betrug das Durchschnittalter 2016 nur rund 18 Jahre. Im ersten Wahlgang am 10. Oktober hat Weah denn auch 39 Prozent der Stimmen erhalten und geht mit einem komfortablen Vorsprung vor seinem 72-jährigen Rivalen Joseph Nyumah Boakai in die Stichwahl. Boakai war im ersten Durchgang auf 29 Prozent der Stimmen gekommen, weil er den Fehler begangen hatte, den drittplatzierten Kandidaten, den Politveteran Charles Walker Brumskine, nicht zu seinem Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten zu benennen. Das kostete ihn etwa zehn Prozent der Stimmen.
Weah ist seit 2014 Mitglied des liberianischen Senats, und niemand zweifelt an seinem guten Willen. Es heißt, dass er etwa zwei Millionen US-Dollar seines eigenen Vermögens für sportliche und wohltätige Zwecke in Liberia aufgewandt hat. Dennoch wird bezweifelt, dass er Sirleaf ersetzen kann. Denn als Senator hat sich indifferent verhalten, und er gilt als wenig beredt, weshalb er auch den beiden Duellen der Präsidentschaftskandidaten ferngeblieben ist. Weahs Vermögen ist bereits seit längerem erschöpft, dennoch war sein Wahlkampf gut finanziert. Das wird auch auf seine Verbindungen zu Charles Ghankay Taylor zurückgeführt. Taylor war ein gefürchteter liberianischer Kriegsherr und von 1997 bis 2003 Präsident Liberias, bevor er 2012 wegen Kriegsverbrechen zu 50 Jahren verurteilt wurde, die er in einem britischen Gefängnis verbüßt.
Die Nähe zu Taylor wird in Weahs Wahl der Kandidatin für das Amt der Vizepräsidentin deutlich, denn dafür hat er die Senatorin Jewel Taylor, die Ex-Frau von Charles Taylor ausgesucht. Im Gegensatz zu Weah gilt sie als kompetent und politisch beschlagen. Doch viele machen sich Sorgen wegen ihrer nach wie vor guten Verbindungen zu ihrem Ex-Mann und fragen sich, welche Ziele beide verfolgen. Die Aussicht auf eine Präsidentschaft George Weahs bereitet auch deshalb Kopfzerbrechen, weil eine friedliche und rasche Entwicklung Liberias keineswegs als selbstverständlich vorausgesetzt werden kann: Einer negativen Handelsbilanz und hohen Auslandsverschuldung ist mit dem Export von Rohstoffen wie Eisenerz, Diamanten und Holz sowie Kautschuk, Kakao und Kaffee kaum beizukommen.
Besondere internationale Aufmerksamkeit wurde den Wahlen dieses Mal zuteil, weil die Stichwahl zwischen den zwei Präsidentschaftskandidaten mit den meisten Stimmen schon am 7. November hätte stattfinden sollen. Doch der Oberste Gerichtshof in Monrovia gab einer Beschwerde Brumskines wegen Wahlbetrugs statt und untersuchte die Vorkommnisse. Das sorgte für Unruhe, weil viele um die Stabilität und Regierbarkeit des Landes fürchteten.Doch Anfang Dezember fällte der Oberste liberianische Gerichtshof ein salomonisches Urteil: Ja, es habe Unregelmäßigkeiten gegeben, aber der Urnengang als Ganzes müsse nicht wiederholt werden. Deshalb wird die Stichwahl nun heute, am 2. Weihnachtsfeiertag 2017 nachgeholt.
Seine Wählerinen findet Weah, der am 1. Oktober 51 Jahre alt geworden ist, seit jeher vor allem unter jungen Menschen, für die seine Fußballerkarriere Vor- und Traumbild zugleich ist. Und die jungen Leute stellen die größten Wählergruppen in Liberia, denn hier betrug das Durchschnittalter 2016 nur rund 18 Jahre. Im ersten Wahlgang am 10. Oktober hat Weah denn auch 39 Prozent der Stimmen erhalten und geht mit einem komfortablen Vorsprung vor seinem 72-jährigen Rivalen Joseph Nyumah Boakai in die Stichwahl. Boakai war im ersten Durchgang auf 29 Prozent der Stimmen gekommen, weil er den Fehler begangen hatte, den drittplatzierten Kandidaten, den Politveteran Charles Walker Brumskine, nicht zu seinem Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten zu benennen. Das kostete ihn etwa zehn Prozent der Stimmen.
Weah ist seit 2014 Mitglied des liberianischen Senats, und niemand zweifelt an seinem guten Willen. Es heißt, dass er etwa zwei Millionen US-Dollar seines eigenen Vermögens für sportliche und wohltätige Zwecke in Liberia aufgewandt hat. Dennoch wird bezweifelt, dass er Sirleaf ersetzen kann. Denn als Senator hat sich indifferent verhalten, und er gilt als wenig beredt, weshalb er auch den beiden Duellen der Präsidentschaftskandidaten ferngeblieben ist. Weahs Vermögen ist bereits seit längerem erschöpft, dennoch war sein Wahlkampf gut finanziert. Das wird auch auf seine Verbindungen zu Charles Ghankay Taylor zurückgeführt. Taylor war ein gefürchteter liberianischer Kriegsherr und von 1997 bis 2003 Präsident Liberias, bevor er 2012 wegen Kriegsverbrechen zu 50 Jahren verurteilt wurde, die er in einem britischen Gefängnis verbüßt.
Die Nähe zu Taylor wird in Weahs Wahl der Kandidatin für das Amt der Vizepräsidentin deutlich, denn dafür hat er die Senatorin Jewel Taylor, die Ex-Frau von Charles Taylor ausgesucht. Im Gegensatz zu Weah gilt sie als kompetent und politisch beschlagen. Doch viele machen sich Sorgen wegen ihrer nach wie vor guten Verbindungen zu ihrem Ex-Mann und fragen sich, welche Ziele beide verfolgen. Die Aussicht auf eine Präsidentschaft George Weahs bereitet auch deshalb Kopfzerbrechen, weil eine friedliche und rasche Entwicklung Liberias keineswegs als selbstverständlich vorausgesetzt werden kann: Einer negativen Handelsbilanz und hohen Auslandsverschuldung ist mit dem Export von Rohstoffen wie Eisenerz, Diamanten und Holz sowie Kautschuk, Kakao und Kaffee kaum beizukommen.
Besondere internationale Aufmerksamkeit wurde den Wahlen dieses Mal zuteil, weil die Stichwahl zwischen den zwei Präsidentschaftskandidaten mit den meisten Stimmen schon am 7. November hätte stattfinden sollen. Doch der Oberste Gerichtshof in Monrovia gab einer Beschwerde Brumskines wegen Wahlbetrugs statt und untersuchte die Vorkommnisse. Das sorgte für Unruhe, weil viele um die Stabilität und Regierbarkeit des Landes fürchteten.Doch Anfang Dezember fällte der Oberste liberianische Gerichtshof ein salomonisches Urteil: Ja, es habe Unregelmäßigkeiten gegeben, aber der Urnengang als Ganzes müsse nicht wiederholt werden. Deshalb wird die Stichwahl nun heute, am 2. Weihnachtsfeiertag 2017 nachgeholt.
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