Freitag, 30. Dezember 2016

Reste 2016 (Fundstücke)

Indien und Pakistan streiten um indische Staudammprojekte im Punjab am Oberlauf des Indus (Dawn). In Indien werden Bedenken laut (Deccan Chroncle).

Syrien: Über die Rückeroberung Aleppos und die Konsequenzen schreibt sehr erhellend M.K. Badrakumar. Wenn der Waffenstillstand hält, wird der Imagegewinn Moskaus immens sein.

China verkauft US-Staatsanleihen und dereguliert schrittweise den Yuan (FAZ). Das Land der Mitte gilt in der Welthandelsorganisation jetzt auch offiziell als Marktwirtschaft - allerdings hat die Sache ein, zwei Haken (Makroskop). Die neue Seidenstraße funktioniert übrigens offenbar ganz gut.... (G-News dt.)

Ägypten wird pünktlich zu Weihnachten das erste von drei U-Booten aus Deutschland geliefert (Al-Ahram). Stilecht werden die Dinger mit einer Flasche Wasser aus Mekka getauft... (NDR). Geld dafür hat das Nilland aber eigentlich gar nicht.

Israel: Der Wortlaut von UN-Resolution 2334 ist verfügbar. Der Text ist unaufgeregt und absolut im Rahmen. Und auch die Einlassungen von US-Außenminister John Kerry beschreiben lediglich die Realität vor Ort wie man anhand eines Artikels in der Jerusalem Post leicht nachvollziehen kann. Dass die in Israel aber scheinbar kaum jemanden interessiert, belegt +972. Die besondere Tragik dieser Rede sei zudem, dass sie mindestens ein Jahrzent zu spät komme. Denn die Zwei-Staaten-Lösung gilt allgemein als beerdigt. Unbedingt lesen.

Gaza: Mal wieder (1, 2, 3) wurden internationale Hilfszusagen nicht eingehalten. Die palästinensische Enklave hat nur 46 Prozent der Mittel erhalten, die nach dem Angriff Israels 2014 ("Protective Edge", mehr als 1800 Tote) zugesagt worden waren (MEMO). 

Globalisierung kann tödlich sein - zumindest für deren Opfer. Belegt wurde dies nun für die USA (Thomas Fricke).

EU/ODA: Wie viel die Finanzierung der Integration von Flüchtlingen in den EU-Ländern mittlerweile von der offiziellen Entwicklungshilfe ausmacht, untersucht Euraktiv (mit guten Grafiken).

Deutschland. Georg Restle vom WDR/Monitor kommentiert die Abschiebungen nach Afghanistan: "Weihnachtsgeschenk an Rechtsaußen". Restle benutzt Vokabeln wie "irrwitzig verkehrte Weltsicht", "Zynismus" und "klarer Rechtsbruch".

Ab dem Geschäftsjahr 2017 werden größere Kapitalgesellschaften auch hierzulande über ihre Leistungen mit Bezug auf soziale und ökologische Zielsetzungen berichten müssen. Makroskop hat die Details und befürchtet, dass die Berichte zu Werbeaktionen verkommen wenn die kritische Begleitung unternehmerischer Aktivitäten durch Gesellschaft und Medien fehlt.
Die Regelung wird für alle (entsprechend verfassten) Unternemen gelten, wenn sie zwei der folgenden drei Merkmale aufweisen: Mindestens 20 Mio. Euro Bilanzsumme, mindestens 40 Mio. Umsatz im Jahr, durchschnittlich mindestens 250 Beschäftigte. Kapitalgesellschaften mit über 500 Beschäftigten im Jahresdurchschnitt sind auf alle Fälle berichtspflichtig. Die Vorgabe dafür kommt von der EU.

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