Mittwoch, 15. Oktober 2014

Viel Armut - viel Krieg - viel Hunger

Die Hungerkrise im Südsudan entwickelt sich offenbar nicht ganz so schrecklich wie befürchtet (BBC). Von Hunger und Unterernährung betroffen sind derzeit 1,5 Mio. Menschen. Befürchtet worden waren 4 Mio. Hungernde. Doch die Risiken bleiben hoch und im nächsten Jahr könnte die Zahl der Hungernden wieder auf 2,5 Mio. ansteigen. Rund 1,3 Mio. Flüchtlinge und intern vertriebene Menschen leben im Südsudan (UN-Flüchtlingshilfe).
Weltweit haben Flucht, Vertreibung und Bürgerkriege drastische Auswirkungen auf die Ernährungssituation. Zwei Milliarden Menschen hungern im Verborgenen, stellt die Welthungerhilfe in ihrem gerade erschienenen Welthungerindex 2014 fest. Titel: "Herausforderung Verborgener Hunger" (digitale Pressemappe (zip) und Pressemitteilung).

SPON zeigt, wie es gar nicht geht: Das Hamburger Magazin macht die WHI-Geschichte mit einer vermeintlich guten Nachricht auf (die keine ist, weil immer noch lediglich die Folgen der Preissprünge 2008 - 2010 und der folgenden Finanzkrise abgearbeitet werden müssen; vgl. Food Insecurity in the World 2006 Grafik auf S.5 );
- zeigt trotzdem das Schockerbild eines Kindes, dem ein Schlauch in die Nase gelegt wurde und
- stellt zu allem Überfluss auch noch den immer wieder gerne unterstellten - dadurch jedoch keinesfalls zutreffender werdenden - Zusammenhang zwischen Bevölkerungsdichte und Hunger her. Doch es bleibt dabei: Wer kein Geld hat, kann nix kaufen - auch kein Essen.

Die schlechte Nachricht zum Schluss. Während weltweit eifrig um militärische Einsätze gegen den IS gestritten wird, beginnen sich die wirklichen Versäumnisse der internationalen Staaten"gemeinschaft" in vollem Umfang abzuzeichnen. Die Hilfsleistungen des Welternährungsprogramms in Syrien und für die Flüchtlinge in den Nachbarländern Libanon und der Türkei müssen aus Geldmangel um 40 Prozent gekürzt werden (Süddeutsche).

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