Freitag, 17. Oktober 2014

Fundstücke CXCVI

Kenia richtet einen staatlich gemanagten Fond für Gelder ein, die aus den neuerdings anfallenden Öl- und Gaseinnahmen hereinkommen (East African).

Nun wo die Franzosen wieder abgezogen sind, greifen die militanten Dschihadisten in Mali die UN-Friedenstruppen an (Telepolis). Die Vereinten Nationen haben mittlerweile 31 Soldaten im Rahmen der MINUSMA verloren.

Die NZZ berichtet über den mühseligen und gefährlichen Kampf der AktivistInnen für Menschenrechte in Saudi-Arabien. Auch Amnesty International wirft Riad eine "systematische und rücksichtslose Kampagne" vor, die "jegliche Kritik am Staat" abwürgt.

Es wirft ein bezeichnendes Licht auf die berühmte Hilfsbereitschaft des Westens, wenn Mediziner, die sich in Westafrika mit Ebola infizieren, von der Weltgesundheitsorganisation und Europa im Stich gelassen werden und vor Ort sterben. Details über diese unwürdige Geschichte sind beim Freitag (aus dem Guardian) nachzulesen. Und ganz zu Recht schimpft Jens Berger in den Nachdenkseiten über die erbärmlich geringfügigen Hilfsleistungen von offizieller deutscher Seite:
Geradezu erbärmlich ist vor allem die kaum vorhandene Hilfe der deutschen Regierung. 17 Mio. Euro, 50 Feldbetten und jede Menge heißer Luft – mehr hat Afrika aus dem reichen Deutschland offenbar nicht zu erwarten. Was soll das ganze dumme Gerede von einem Deutschland, das „nicht abseits stehen darf“ und „internationale Verantwortung tragen muss“? Offenbar versteht die politische Elite unter „internationaler Verantwortung“ lediglich das Führen von Kriegen und den Export von Waffen.
Die 25 wichtigsten unterdrückten Nachrichten für 2014 präsentiert Project Censored. MediaWatch empfiehlt dieses Jahr drei davon:
Der Pinocchio-Preis für die gelungsten Unternehmens-Lügen im Bereich nachhaltige Entwicklung wird wieder vergeben. Wer mitmachen will, wird dazu von Les Amis de la Terre / Friends of the Earth ausdrücklich eingeladen. Man kann zwischen neun Unternehmen in drei Kategorien wählen. Wer die meisten Stimmen bekommt, erhält auch die Schmähpreise.

Deutschland: "Berlin sagt ‚Verantwortung übernehmen‘, meint aber ‚Macht ausüben‘." Zur neuen deutschen Großmannssucht gibt's ein gutes Interview bei den Nachdenkseiten.

Die große Mehrheit der BundesbürgerInnen möchte, dass die Regierung mehr Geld für die Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung stellt. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung in Auftrag gegeben hatte. Die Ergebnisse hier auf einen Blick:

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