Dienstag, 17. Juni 2014

Insolvenzrecht für Staaten dringend gesucht


Die unangenehmen Folgen des US-Urteils, das Argentinien dazu verpflichtet, die Schulden zu bedienen, die das Land bei dem Geierfonds NML Capital hat, erläutern die Baustellen der Globalisierung:
Denn es schafft für alle Gläubiger einen starken Anreiz, sich künftig nicht mehr an freiwilligen Umschuldungen von zahlungsunfähigen Staaten zu beteiligen. Schließlich müssen sie befürchten, dass ihre Zugeständnisse nicht mehr dem Schuldner zugute kommen – und damit der Sicherheit ihrer verbliebenen Forderungen. Vielmehr profitieren künftig diejenigen Gläubiger, die sich einer Vereinbarung verweigern. 
Damit wird - da ist den Bausstellen und der Erlassjahr-Kampagne absolut zuzustimmen - ein geordnetes und rechtlich abgesichertes Insolvenzrecht für Staaten noch dringender nötig als bisher.

2 Kommentare:

  1. Auch das Argument der Financial Times ("Defend Argentina from the Vultures") ist richtig und wichtig: Der Geierfonds hatte die Schulden zu einem Bruchteil ihres nominellen Wertes aufgekauft - eben weil die Zahlungsunfähigkeit wahrscheinlich war. Das nennt man Spekulation. Wenn der Verlust dann eintritt, sollte man sich damit abfinden.

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