Freitag, 26. Oktober 2012

Fundstücke CLVII

Nur um 12 Eurocent würde ein Kleidungsstück in Deutschland teurer werden, wenn die Näherinnen in der Zulieferbetrieben in Bangladesch 50 Euro mehr pro Monat bekämen. Das wäre mehr als eine Verdoppelung ihres Lohnes von derzeit 42 Euro monatlich. Vorgerechnet hat das ver.di und mit H&M-Betriebsrätinnen die Kampagne "Zwölf Cent für ein besseres Leben" gestartet.

Chinas Währung, der Yuan, gewinnt weiter an Bedeutung - besonders in Schwellenländern (Economist).

Die EU-Kommission hat den Satellitenbetreiber Eutelsat angewiesen, Press TV, das staatliche Auslandsfernsehen des Iran, nicht mehr auszustrahlen (G-News). Die Zensurmaßnahme ist Teil des neuen Sanktionspaketes gegen den Iran (G-News dt.).

Zivilisten helfen den Regierungstruppen in Syrien, Gebiete, aus denen die Rebellen vertrieben wurden, auch nach Abzug der Armee zu kontrollieren (AlMonitor).

Mona Kareem, eine arabische Bloggerin über die jüngsten Proteste in Kuwait: "Kuwait: Shotgun Used Against Stateless Protesters", "The Myth of Kuwaiti Democracy", "Kuwait: The Country's Biggest Protest?" und "A Roadmap to Kuwait’s Dignity March".

Libyen wird immer instabiler. Reuters betont zwar, dass die LibyerInnen begeistert sind, das Gaddafi abgesetzt ist, doch langsam werden die Zeichen des Zerfalls unübersehbar. Die englische Ausgabe der le Monde Diplomatique kommt zu sehr ähnlichen Schlüssen. Warum Gaddafi sterben musste, rollen die Blätter für deutsche und internationale Politik auf.

Guinea-Bissau wirft Portugal vor, in den Putschversuch am Sonntag, den 21. Oktober 2012 verwickelt zu sein (Reuters).

Der Weltspiegel der ARD hat einen interessanten Beitrag über die Anwerbung von Söldnern aus Uganda für private US-Sicherheitsfirmen für den Einsatz im Irak. Viele von ihnen waren früher einmal Kindersoldaten und hatten sich eine bessere Zukunft bei ihrem neuen Arbeitgebern erhofft. Gezahlt werden 400 US-Dollar pro Monat. Auch ARTE hat sich dem Thema bereits gewidmet. Hat tip Netzwerk Friedensinitiative.

"Langfristig mehr Hunger" sieht die taz auf Entwicklungsländer zukommen, wenn sie die „Neue Allianz für Ernährungssicherung“ umsetzen. Die "New Alliance for Food Security and Nutrition" setze vor allem auf Marktzugang für westliche Konzerne, mache aber nur vage Versprechungen.

"Africas Big Boom" konstatiert das Project Syndicate. Der Economist sieht das ähnlich: "Bulging in the Middle".

Das kostet die Welt!" Wer in spielerischer Weise Genaueres über Landgrabbing erfahren will, kann dies bei  der Welthungerhilfe tun. Die Infos haben es trotzdem in sich. Hat tip Entwicklungspolitik Online.

Gesundheit: Oxfam meint, dass es falsch ist, Malariapräparate zu subventionieren und sie über den freien handel zu vertreiben (PDF, engl.). Wichter wäre nach Meinung der Hilfsorganisation die Ausbildung von Gesundheitspersonal. Hat tip Entwicklungspolitik Online.

Deutschland: ver.di hilft auch Beschäftigten ohne gültige Aufenthaltspapiere.

Das BMZ arbeitet mit Siemens zusammen, um "drän­gende Prob­leme wie Smog, Sicher­heit und Staus besser in den Griff zu bekommen". Dass diese Zusammenarbeit ein zweischneidiges Schwert sein und dabei auch Technologie mit repressivem Charakter zum Einsatz kommen kann, weist German-Foreign-Policy.com nach.

Wenn das mal nicht leichtfertig war: Der Bundestag hat eine Änderung des Statuts des Internationalen Strafgerichtshofes ratifiziert. Danach soll ein Angriffskrieg künftig von dem Tribunal als Verbrechen geahndet werden können (FR).

Aus Politik und Zeitgeschichte bietet eine Beilage über Kinderarbeit.

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