"Dass es wieder deutsche Gefallene gibt, ist für unsere glückssüchtige Gesellschaft schwer zu ertragen", zitiert SPON Bundespräsident Joachim Gauck.
Noch schwerer zu ertragen ist für uns Glücks"süchtige" allerdings, dass unser Staatsoberhaupt glaubt, uns verletzte, verstümmelte, im Kriegsgebiet psychisch erkrankte oder getötete SoldatenInnen unserem Streben nach Glück als eine Art Korrektiv gegenüberstellen zu müssen: "Manche verwechseln Freiheit mit Gedankenlosigkeit, Gleichgültigkeit und Hedonismus."
Freiheit heißt demnach, andere Menschen und Staaten mit Waffengewalt zu dem zwingen zu wollen,
was deutsche Politik für angemessen hält? (Vgl. auch Weißbuch der Bundeswehr 2006, S.22, 23)
Genauso unglaublich: "'Ohne uns' als purer Reflex kann keine Haltung sein, wenn wir unsere Geschichte ernst nehmen".
Die Tatsache, dass wir Deutschen im gerade vergangenen Jahrhundert die halbe Welt zwei Mal mit einem Angriffskrieg überzogen und einen Völkermord erster Kajüte zu verantworten haben, ist wohl kaum als wünschenswerte Zusatzqualifikation für Auslandseinsätze der Bundeswehr zu bewerten. Und schwer zu ertragen ist auch, dass es offensichtlich nötig ist, zu betonen, dass solcherlei Bedenken keineswegs "purer Reflex" sind.
Mittwoch, 13. Juni 2012
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