Sonntag, 1. Mai 2011

Hunger kommt nicht vor

Nicht nur in Bezug auf den arabischen Frühling bleibt die Frage der Ernährungssicherung ausgespart (junge welt in Bezug auf Ägypten, leider sehr holzschnittartig). Das Lebensmittelpreise bei den Umwälzungen in Nahost und Nordafrika eine riesige Rolle spielen, zeigt sich unter anderem auch daran, dass die Unruhen in Algerien nach entsprechenden Preissenkungen merklich nachließen (AP/G-News).

Aber auch wenn die Regierung offiziell den Ernährungsnotstand ausruft - wie jetzt im zentralamerikansichen Guatemala geschehen -, kann man sich glücklich schätzen, wenn man diese Nachricht nicht übersieht (vgl. auch das Bild unten). Lediglich das ZDF (und Mitte April der Bild-Ticker sowie der womblog) hatten auf diese Tatsache verwiesen. Auch die englischsprachige Google-News-Suche fällt extrem dürftig aus.



Dabei geht es hier um eine ganze Menge. ZDF online schreibt:
Rund 2,5 Millionen der insgesamt 13,8 Millionen Guatemalteken leiden akut Hunger, fast 7.000 sind in den vergangenen Monaten bereits verhungert. Jedes zweite Kind im Land ist nach UNICEF-Angaben chronisch unternährt - darunter 800.000 Kleinkinder. Die Ursachen der Not sind vielfältig: So vernichteten Wirbelstürme und starke Regenfälle die Ernten im Süden und Südosten des Landes, im Norden und Osten vertrockneten dagegen Mais und Bohnen, die Hauptnahrungsmittel der meisten Guatemalteken. "Die Hungersnot war schon im November spürbar", sagt Eckhard Finsterer, Guatemala-Referent der kirchlichen Hilfsorganisation Misereor.
Ein weiteres aktuelles Beispiel von Ignoranz (G-News, dt.) ist Nordkorea, wo das Welternährungsprogramm derzeit immerhin 3,5 Mio. Menschen durchfüttern muss (Entwicklungspolitik Online).

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