Eine Randnotiz aus dem Drogenkrieg in Mexiko: Ein Radiosender hat ein Telefonat veröffentlicht, in dem ein Mafiaboss einem Politiker Unterstützung zusichert und sogar verspricht, dass seine Organisation sich um einen missliebigen Journalisten "kümmern" wird. Arm ist allerdings, dass Spiegel Online diesen Skandal im "Panorama" unterbringt und als "Pikante Plauderei" überschreibt. (In Tijuana wird jetzt eine 20-jährige Studentin Polizeichefin; G-News).
Brasilien: Aljazeera meldet Dürre am Amazonas. Das ist nach 2005 bereits das zweite Ausnahmejahr in kurzer Folge.
Nur ein geringes Medienecho (G-News) hat in Deutschland die Tatsache gefunden, dass Russland in Venezuela einen Atommeiler bauen will.
Nachdem sogar schon Hillary Clinton gemahnt hat, will Pakistan - in Reaktion auf die Flutkatastrophe - jetzt seine Steuerbasis verbreitern (Dawn). MediaWatchBlog glaubt allerdings nicht, dass es dem südasiatischen Land gelingt, seine Steuereinnahmen absehbar und deutlich zu steigern. Dafür ist der Staat zu schwach. Derzeit liegen die Steuereinnahmen bei etwa 10 Prozent des Bruttonationaleinkommens - eine der niedrigsten Quoten weltweit. Als akzeptabel gilt ein Satz von mindestens 20 Prozent.
Nordkorea: "The foreign journalists (...) were unaware of one fact - it was the young General Kim Jong-eun's idea to bring them all there (...). They were also likely unaware that heir-apparent Jong-eun took charge of last year's "satellite" launch and nuclear test", ist die Asia Times überzeugt und titelt folgerichtig: "Young general has hidden depths".
Fast überall auf der Welt sinken die Unternehmenssteuersätze, freut sich das Handelsblatt. Einzige Ausnahme: Lateinamerika. Die Zeitung geht davon aus, dass der globale Steuerwettbewerb sich fortsetzen wird.
Die Beziehungen zwischen China und Lateinamerika nimmt die Zeit in einem Kommentar unter die Lupe. China finanziert auch Eisenbahnverbindungen in der Türkei und Zentralasien. Für die 6000 km Hochgeschwindigkeitstrassen und 4000 km normale Gleisanlagen werden 45 Mrd. US-Dollar gebraucht, von denen Peking 28 Mrd. vorschießt.
Stern Online bietet im Reiseteil eine Fotostrecke und einen Beitrag über die Expo in Shanghai. Die Weltausstellung hat noch bis Ende Oktober geöffnet. Insgesamt werden 70 Mio. BesucherInnen erwartet, davon fünf Prozent aus dem Ausland. Zum Vergleich: Nach Hannover kamen 2000 etwa 18 Mio.
Nachdem Nouri al-Maliki nun doch Premierminister des Irak geworden ist, führt seine erste Auslandsreise logischerweise nach Iran (Al Jazeera). Denn ohne die - offensichtlich sogar direkte (Guardian) - Mitwirkung Teherans hätte er den Posten nie gekriegt. Jetzt fehlt ihm nur noch eine sichere Mehrheit im Parlament.
Im übrigen sitzt Teheran jetzt auch mit am Tisch bei den aktuellen Afghanistan-Verhandlungen (Dawn). Ganz unbescheiden möchte der MediaWatchBlog daran erinnern, schon Anfang 2010 auf die Notwendigkeit hingewiesen zu haben, dass Iran in die Lösung des Afghanistan-Konflikts einbezogen werden muss.
Über die Privatisierung der Kohleförderung in Indien freut sich der Economist: "Powering the Tiger". Am Beispiel eines indischen Dorfes geht der Freitag der Frage nach, wie man die Wirksamkeit von Entwicklungshilfe misst: "Mitgift statt Nähmaschine". In dem Beitrag geht jedoch einiges drunter und drüber. So wird gleich zu Anfang nicht mit der nötigen Sorgfalt zwischen einem Kleinkredit und Spendengeldern unterschieden.
Die G20 macht jetzt ebenfalls in Entwicklung. Wie Entwicklungspolitik Online berichtet, wurde eine entsprechende Arbeitsgruppe eingerichtet, die am 11. und 12. Nov. ein Programm verabschieden soll. Das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik hat schon einen einen elektronisch publizierten Sammelband zu dem Thema herausgegeben: "G20 and Global Development: How can the new summit architecture promote pro-poor growth and sustainability?"(PDF).
Äthiopien lässt nur die von Entwicklungshilfe profitieren, die die Regierung politisch unterstützen. Der Vorwurf kommt von Human Rights Watch, und nachzulesen ist das bei Entwicklungspolitik Online. Änderungen des Geberverhaltens sind allerdings nicht zu erwarten: Das Land ist ein wichtiger Verbündeter im Krieg "gegen den Terror" und eine stabile Regierung in Addis wichtiger als Menschenrechte (siehe auch "Die Grenzen der Entwicklungshilfe").
Kritik an einer ganzen Reihe von Aspekten des Mikrokreditwesens übt telepolis.
Deutschland: In den nächsten Jahren werden etwa 12.000 Roma in den Kosovo abgeschoben (Zeit).
Freitag, 22. Oktober 2010
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