Dabei hatte es bis vor einigen Tagen noch so ausgesehen, als säße der Iran mit am Verhandlungstisch. Zuletzt hatte Teheran dann seine Beteiligung abgesagt, weil es dort nicht "um die Ursachen der Probleme Afghanistans" gehe, sondern hauptsächlich darum, "mehr Truppen zu stationieren".
Indem er Iran in der Causa Afghanistan weiter als "Pariah" ignoriert, tut sich der Westen keinen Gefallen. Das Argument, mit einem solchen Gegner dürfe man nicht verhandeln, zieht nicht mehr, seit die UN für Sondierungsgespräche mit den Taliban vorgeschickt wurde. Und eine umfassende und nachhaltige Lösung des Konfliktes wird nicht gegen Teheran möglich sein. Nicht nur teilt der Iran eine viele Hundert Kilometer lange Grenze mit Afghanistan. Auch teilen die IranerInnen Kultur und Sprache mit ihren afghanischen Nachbarn.
Aber die iranische Führung hat sich bei den Vorbereitungen auf die Londoner Verhandlungen ebenfalls nicht mit Ruhm bekleckert. Wenn es so ist, wie die Tehran Times schreibt -
Afghanistan’s neighbors have suffered most from the increased production of drugs and terrorism in Afghanistan, thus, they are more motivated than any other nation to settle the situation (...)- dann hätte man sich um einen Sitz in London vielleicht aktiver bemühen müssen. Aber vielleicht rechnet man in Teheran ja auch darauf, den eigenen politischen Einfluss - ähnlich wie im Irak (2) - nach Abzug der Besatzungstruppen ausbauen zu können.
Hier noch ein abschließendes Statement des iranischen Press TV zur Londoner Konferenz.
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