Donnerstag, 4. März 2010

Fundstücke LIX

Der 125. Jahrestag der Berliner Afrikakonferenz hat ein dürres Medienecho (Google) gefunden. Auch noch zu finden war diese ausführliche Analyse aus telepolis und dieser kleine Kommentar aus dem ND. Die ARD bringt ein Interview.

Belo Monte: Von einem Großstaudamm-Projekt in Brasilien -  und dem Widerstand dagegen - ist in der jungen welt zu lesen. Die Planungen für das Projekt am Fluss Xingu in Südost-Amazonien stammen noch aus der Zeit der Miltärdiktatur.

Ganz neuartigen Gebrauch von sozialen Medien machen die Drogenbarone in Mexiko: "Kartelle setzen Twitter und Facebook für Terror ein", weiß Zeit online zu berichten.

Bangladesch versucht das Abwracken von Schiffen nun erstmals gesetzlich zu regulieren, meldet die junge welt (und liefert Hintergründe).

Man sollte sich von dem außerordentlichen Winter in Deutschland nicht täuschen lassen: Laut telepolis war der Januar 2010 weltweit einer der wärmsten je gemessenen (vgl. auch Krugman).
Dazu passt der Kommentar in der Asia Times, der die von der Klimaerwärmung bedrohten Inselstaaten ermutigt, die bei ihnen geparkten (und fast immer der Steuer hinterzogenen) Gelder mit Abgaben zu belegen, um im Kampf gegen den Klimawandel aktiv eingreifen zu können.

Länderrankings zu Good Governance - eine der Konditionalitäten, nach denen über die Zuteilung von ODA entschieden wird - werden von Lobbyisten manipuliert. Das kritisiert das Handelsblatt unter Berufung auf die Weltbank. Speziell geht es um die Worldwide Governance Indicators der Weltbank selbst, die World Governance Assessments des britischen Overseas-Development-Instituts sowie um die African Governance Report Indicators der UN. Hat tip geht an die unverzichtbaren Nachdenkseiten.
Und hier nochmal zum Mitschreiben: Hilfe ist nie neutral, auch humanitäre Hilfe nicht - schon gar nicht in Somalia. Entwicklungspolitik online hat die ganze Story.

An einem neuen "Denkmal der afrikanischen Renaissance" scheiden sich die Geister in Dakar, Senegal. Über das 50 Meter hohe an sozialistischen Realismus gemahnende Monument macht sich der Economist lustig und mischt den Spott mit kritischen Anmerkungen zur Regierungsarbeit von Abdoulaye Wade. Doch vergisst der Economist zu erwähnen, dass eine nordkoreanische Firma (Mansudae Overseas Project Group of Companies) den Bau ausführt.

Die griechischen Schulden sind ähnlich zustande gekommen wie die eines typischen Entwicklungs- oder Schwellenlandes. Wie das geht, beschreibt Elmar Altvater in der WoZ.

'Wir sind nicht käuflich, uns kann man mieten', haben sich wohl zwei Spezialisten des UN-Sondertribunals für Sierra Leone gegen Charles Taylor gedacht und ein freundliches Gutachten für die Militäjunta in Guinea verfasst. Hat tip geht (mal wieder) an wronging rights. Eine UN-Kommission hat wegen des Massakers Ende September 2009 gegen die Junta ermittelt und gerade einen Bericht vorgelegt.

Cyberwar oder Kampf um freie Meinungsäußerung? "Die amerikanische Regierung unterstütze (...) die Entwicklung von Werkzeugen, um Internet-Sperren zu umgehen und sichere Verbindungen zwischen den Nutzern zu gewährleisten", ist in der NZZ nachzulesen.

Der Jahresbericht 2009 des Forums Abschiebungsbeobachtung am Flughafen Frankfurt (FAFF) ist erschienen. Ausführliche Berichterstattung bietet die junge welt (2). Darüber hinaus hat sich laut Google nur noch der Wiesbadener Kurier des Themas angenommen: "Mit frischer OP-Narbe in's Flugzeug". Die Bundestagsfraktion Die Linke hat zudem eine Kleine Anfrage gestellt. Die Antwort der Bundesregierung enthält eine Aufschlüsselung der 7778 Abschiebungen (Luft- und Landweg) nach Ländern. Auch "Zurückschiebungen" sowie Zurückweisungen und diesbezügliche Aktivitäten zur See sind erfasst.

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