
Zu diesem Schluss kommt die Studie "Müttergesundheit im Rahmen aktueller Entwicklungspolitik" der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung, die der Blogautor redaktionell betreuen durfte. Die zentrale Aufgabe besteht letzlich darin, Frauen in aller Welt zu ermöglichen, über ihren Körper und ihre Zukunft selbst zu bestimmen. Wenn dann noch ein leistungsfähiges Gesundheitswesen die Risiken minimieren hilft, die Schwangerschaft und Geburt nun einmal darstellen, können nicht nur die Frauen, sondern auch ihre Familien (und ihre Männer) um vieles sicherer und unbeschwerter leben.
Im Jahr 2005 starben 500.000 Frauen während der Schwangerschaft, der Entbindung und in den sechs Wochen danach. 99 Prozent dieser Todesfälle ereigneten sich in den Entwicklungsländern, und 86 Prozent davon in den afrikanischen Gebieten südlich der Sahara sowie in Südasien. Die Überlebenschancen von Mütetrn haben sich seit 1990 nicht verbessert.
2007 fielen weltweit schätzungsweise 2,1 Millionen Erwachsene und Kinder HIV/Aids zum Opfer - davon 1,6 Millionen im Afrika südlich der Sahara. Etwa 2,7 Millionen Menschen wurden neu mit dem Virus infiziert.
Jedes Jahr lassen 20 Millionen Frauen eine medizinisch unsichere Abtreibung vornehmen - die häufig auch noch illegal ist. Von diesen Frauen leiden 8,5 Millionen gesundheitlich an den Folgen des Abbruchs, und drei Millionen werden überhaupt nicht medizinisch versorgt.
Ungefähr 200 Millionen Frauen der Entwicklungsländer haben keinen Zugang zu modernen Verhütungsmethoden. Während die Ausgaben für den Kampf gegen HIV/Aids und andere sexuell übertragbare Krankheiten zwischen 1997 und 2007 von 294 Millionen US-Dollar auf mehr als sechs Milliarden US-Dollar stiegen, schrumpfte das Budget im Bereich der Familienplanung im gleichen Zeitraum von 663 Millionen auf 438 Millionen US-Dollar.
Fotos Ina Zeuch.
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