Dienstag, 2. Februar 2010

Fundstücke LV

Niema Movassat, Abgeordneter der LINKEN im Bundestag und Mitglied im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung hat Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel auf seiner Afrikareise begleitet. Seine kritischen Anmerkungen zu Niebels erstem Auslandseinsatz finden sich in einem Interview im Neuen Deutschland.

Tschad wünscht, dass die UN-Truppen abiehen, meldet Al Jazeera. Die UN hatten das EU-Mandat letztes Jahr übernommen. Die Truppe hat ihre Sollstärke von 5000 noch nicht erreicht, doch ihr Mandat läuft am 15. März aus. Einstimmig hat der UN-Sicherheitsrat beschlossen, das Mandat der AU-Truppe in Somalia um ein Jahr zu verlängern.

Der Economist sorgt sich um die "regionale Sicherheit" in Ostasien, da Japan China Avancen macht und von einer ostasiantischen Wirtschaftsgemeinschaft träumt. China hat die USA als wichtigster Handelspartner Japans abgelöst. Wenn das Blatt recht behält und der japanische Premier Hatoyama wirklich Nanking besucht, wäre dies tatsächlich ein Signal für eine Zeitenwende.

Das ZNet bringt eine Kritik der Medienberichterstattung über Haiti: "Großes Fernsehen, schlechter Journalismus". Welt Online wirbt da lieber direkt für einen positiven Umgang mit den "Kolonien der Neuzeit". Auch für die "Einheimischen" stehe der Begriff für "nachhaltiges Engagement". Hat tip geht an German Foreign Policy.

Der Westen will Jemen nicht helfen - höchstens militärisch. Die junge welt hat mehr und die FTD erklärt uns wieso nicht (2).

In Kolumbien wurde ein Massengrab entdeckt. amerka 21 und latina press sind die einzigen, die berichten.

P.S.: Der Dalai Lama ist nicht "das Oberhaupt der Tibeter". Es würde ja auch niemand auf die Idee kommen, Herrn Mixa oder Frau Käßmann "das Oberhaupt der Deutschen" zu nennen.

"Asien - Gewinner der [Finanz]Krise" meint die FTD und bringt fünf Länderberichte (China, Indien, Indonesien, Südkorea und Vietnam) zu dem Thema.

Die FTD gibt Tipps, wohin sich Kapitalflucht heuer noch lohnt. Auf der Liste fehlen allerdings viele mögliche Destinationen - auch bedeutende, wie etwa die City of London oder der US-Bundesstaat Delaware (die aber auf der Karte oben nicht verzeichnet sind). Deshalb hier noch eine nette Karte von Attac Österreich.


Ein Film, den man wohl nicht gucken muss, obwohl er vielleicht einiges über den Zustand Südafrikas vermittelt: "Skin". Der Mail&Guardian schreibt:
Skin is a story of family and the triumph of the human spirit. (...) Skin is based on the true story of Sandra Laing, an Afrikaaner child born with dark skin to white parents in the apartheid era.
Die Welt höhnt über den Misserfolg des chinesischen Films "Konfuzius" in China. Die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua geht ziemlich offen mit der Niederlage gegen den Blockbuster "Avatar" um.

Der Blog der New York Review of Books bietet einen netten Beitrag über das diesjährige Literaturfestival in Jaipur, Rajastan, Indien.

Für Freunde des gepflegten westafrikanischen Englisch:  Nigerian Internet Slangs. Hat tip geht an Chris Blattman.

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