Donnerstag, 18. Juni 2009

Energiefragen

Über Pläne für ein gigantisches Solarstromprojekt in Nordafrika berichten viele deutschen Blätter. Der allgemeine Tenor ist, das Projekt als Durchbruch zu feiern. Desertec soll ein Investitionsvolumen von sage und schreibe 400 Milliarden Euro erreichen und dafür später einmal (nur!) 15 Prozent der europäischen Stromversorgung decken. Eine derartige Direktinvestition würde die politische und wirtschaftliche Entwicklung der Region mit der Europas eng und dauerhaft verknüpfen. Eine gute Bündelung der Einwände gegen solch ein Projekt ist in der taz zu finden. Franz Alt äußert sich im Freitag ebenfalls skeptisch.

Das nur scheinbar andere Ende des Themenkomplexes Energie greift ein Interview in Spiegel Online mit einem chinesischen Klimaexperten auf: "Wir lassen uns das Autofahren nicht verbieten".
Das Gespräch erschien in der Rubrik Wissenschaft. Im Wirtschaftsressort wären Fragen wie "Warum versucht China nicht von vornherein, die falschen Konsummuster des Westens [siehe auch nebenstehendes Foto] zu vermeiden?" wahrscheinlich zu unangenehm aufgefallen.
Denn im Moment hoffen ja eine ganze Menge Leute, dass die chinesische Binnennachfrage die maue Weltkonjunktur wieder anschieben hilft.
Es ist klar, dass die chinesische Regierung in den Klimaverhandlungen hart bleibt, solange der Westen nichts Besseres anzubieten hat als 'Wasch mir den Pelz aber mach mich nich nass'.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen