Dienstag, 17. Februar 2009

Indiens Banken wachsen

Die Nummer eins des Landes, die staatlich kontrollierte State Bank of India (SBI), meldete für das letzte Quartal einen Gewinnsprung um 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch die größte Privatbank ICICI trotzt dem Sturm und erwirtschaftete im gleichen Zeitraum ein Ergebnisplus von 3,3 Prozent.
berichtet das Handelblatt in seiner Ausgabe vom 16. Februar 2009. Die Gründe:
Im globalen Vergleich stünden Indiens Banken gut da, sagte Sanjaya Panth, Landesexperte des Internationalen Währungsfonds (IWF), dem Handelsblatt. Die strengen Regulierungsauflagen hätten verhindert, dass sie sich auf den internationalen Finanzmärkten mit toxischen Wertpapieren eingedeckt haben. Auch die Kapitalausstattung der Banken ist gesund. Nach Angaben der indischen Zentralbank lag die Eigenkapitalquote (Tier I und II) Ende 2008 im Branchendurchschnitt bei 13 Prozent und damit weit über dem laut den Eigenkapitalregeln Basel II geforderten Minimum von acht Prozent.
Trotz einiger Schwierigkeiten in 2009 muss sich Indiens Regierung insgesamt offensichtlich
vergleichweise wenig Sorgen um den Finanzsektor machen. Sie sieht sich bestätigt in ihrer Politik der vorsichtigen Liberalisierung, für die sie in den vergangenen Jahren im Ausland erheblich kritisiert worden war. Dem überwiegend staatlichen und halbstaatlichen Bankensektor sind enge Grenzen beim Kreditgeschäft im Ausland und Portfolio Investments gesetzt. Der Zugang zu neuen Finanzinstrumenten im Derivatebereich ist ihnen verwehrt.
Vielleicht ist es gar nicht so unsinnig, Finanzprodukte mit Autos zu vergleichen: Ein Otto-Normalverbraucher benötigt keinen Formel-1 Wagen um zum Einkaufen zu fahren. Ein ganz normales Auto ist dafür wesentlich besser geeignet, obwohl - oder vielleicht sogar weil - es langsamer ist. (Leider ist mir entfallen, wann und wo ich diesen Vergleich ursprünglich gelesen habe - diesmal also hat tip für eineN UnbekannteN.)

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