Donnerstag, 1. März 2018

Moskau setzt sich für das Atomabkommen mit Iran ein

In der Aufregung über die Frage. wer warum gegen die jüngste Resolution des UN-Sicherheitsrates zu Syrien (Ghouta) verstößt, ist weitgehend untergegangen, dass Russland eine von den USA eingebrachte Resolution zum Jemen zu Fall gebracht hat, in der der Iran verurteilt werden sollte. Die Asia Times merkte am 1. März an:
This is the first time Russia has shot down a US-led move in the Security Council regarding a regional conflict in which it is not directly involved. (...)
On its broadest plane, Russia has signaled that the US and its Western allies can no longer dominate the international system and Russia will oppose US hegemony as a matter of principle. This has serious implications for regional and international security.
Da hat man in Saudi Arabien sicher verschnupft reagiert, denn Riad bombardiert den Jemen seit Jahren - ohne militärischen Erfolg. Doch:
Interestingly, Riyadh did not criticize Moscow’s veto on Monday and it was left to the US, Britain, France and Germany to issue a joint statement.
Das lässt darauf schließen, dass Moskau mittlerweile über erheblichen Einfluss im Mittleren Osten verfügt. Das erwähnt die Deutsche Welle natürlich nicht. Zwar benennen die Bonner Kollegen klar die Gründe für Moskaus Verhalten: An den Vorwürfen gegen Teheran ist nichts bewiesen. Aber obwohl sie den britischen UN-Botschafter mit dem Hinweis zitieren, der Iran müsse zu Rechenschaft gezogen werden, versäumen sie es, auf die offensichtliche Stoßrichtung der von Großbritannien formulierten UN-Resolution einzugehen: Das Atomabkommen mit Iran zu kippen. Hierzu noch einmal Asia Times:
In a clear rebuff to Washington, Russian Foreign Minister Sergey Lavrov said on Tuesday in Moscow that “it is necessary to fully implement the Joint Comprehensive Plan of Action [Iran nuclear deal]. If there is a desire to discuss some other issues concerning Iran in this format or in another format, this should be done with Iran’s voluntary participation and on the basis of consensus rather than through ultimatums.”

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