Montag, 18. Februar 2013

Fundstücke CLXIV

Die Regierung Südafrikas macht den streikenden FarmarbeiterInnen Zugeständnisse und hebt den Mindestlohn auf 105 Rand für einen Neun-Stunden-Tag an (Mail + Guardian). Das reicht den Gewerkschaften nicht. Sie wollen 150 Rand (etwas mehr als 20 Euro pro Tag).

Über die taktischen Herausforderungen im Krieg in Mali spekulieren Danger Room (Luftüberwachung) und telepolis (Bodenkrieg).

Über die Situation im von Saudi-Arabien besetzen Bahrain bietet telepolis ein interessantes Interview. Der Aufstand in der saudi-arabischen Provinz Quatif dagegen sei keine Revolution, meint Al Akhbar. Die dort lebenden Schiiten verlangten nicht die Absetzung des Königshauses, sondern vor allem gesellschaftliche Mitwirkungsmöglichkeiten. MediaWatch geht allerdings davon aus, dass die stockkonservativen Wahhabiten in Riad nicht geneigt sein dürften, unter ihrer Herrschaft lebenden Schiiten Gestaltungsmöglichkeiten zuzugestehen.

Von der us-amerikanischen Anti-Opium Gesetzgebung in Afghanistan haben die Gegenden profitiert, in denen die Taliban stark sind und in denen das Verbot folglich nicht ausreichend durchgesetzt werden konnte. Hat tip Chris Blattman. Diese Wirkung von Verboten ist sehr häufig anzutreffen: Sie treiben die Preise und daher profitieren Gruppen und/oder Regionen von ihnen, die nicht betroffen sind.

Die Anrainer kämpfen gewaltfrei aber mit großer Ausdauer gegen den Betrieb des Atomkraftwerks in Kudankulam, Indien (Asia Times).

Nur wenig Beachgtung hat die Tatsache gefunden, dass der Pariser Club Myanmar die Hälfte seiner Auslandsschulden erlassen hat (G-News dt.). Nun muss Rangoon etwa 6 Mrd. US-Dollar weniger  Schulden bedienen.

In Indonesien streiken und demonstrieren Zehntausende, weil die Regierung eine 40-prozentige Erhöhung des Mindestlohnes auf 200 US-Dollar pro Monat vertagen will (Al Jazeera).

Die Nachdenkseiten haben sich kompetent in die Diskussion über die riesigen Einkommensunterschiede in China eingeschaltet.

Überwiegend macht die deutschsprachige Mainstream-Presse Rafael Correa schlecht (1), (2), (3), (4), (ein wenig besser, die Presse und die NZZ). Correa will zum dritten Mal Präsident Ecuadors werden. Und das wird er wohl auch schaffen.

Die Diskussion um den US-Drohnenkrieg ist in den letzten Monaten rasch weiterentwickelt worden. Vgl. dazu telepolis: "Wir dürfen töten, wen wir für gefährlich halten".

Ein Essay über die Geschichte des irregulären Krieges (Guerrillakrieges) bietet Foreign Affairs an.

Das Guernica Magazin wirft einen lesenswerten Blick zurück auf den Vietnamkrieg. Übrigens hat Euer/ihr ergebenster MediaWatch Redakteur als echter Wessie die vietnamesische Seite des Krieges überhaupt erst durch die "Erkundungen - 16 vietnamesische Erzähler" des Verlages Volk und Welt ein wenig kennengelernt. Die "Erkundungen" sind eine sehr empfehlenswerte Reihe, die Erzählungen aus vielen Ländern bündelt und aus der antiquarisch noch viele Exemplare zu haben sind.

Entweder fehlen der Bundesregierung grundlegende Kennnisse über Rüstungskontrollvereinbarungen, die Deutschland ratifiziert hat, oder sie versucht das Parlament in Bezug auf unbemannte Waffentechnik ("Drohnen") zu täuschen (telepolis).

Die Bundeszentrale für politische Bildung hat ein Heft "Aus Politik und Zeitgeschichte" zu Syrien (PDF) herausgegeben.

German-Foreign-Policy.com hinterfragt die unkritische Haltung des Beutschen Gewerkschaftsbundes und einiger Einzelgewerkschaften gegenüber der Bundeswehr.

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