Das Stockholmer Fridensforschungsinstitut SIPRI hatte eine entsprechende Pressemitteilung und eine Liste der 100 größten Rüstungskonzerne mit Umsatzdaten (der militärischen Produktion und Dienstleistungen) veröffentlicht, die auch alle Mainstream-Medien brav kolportiert haben.
Nur die KollegInnen von German-Foreign-Policy.com haben sich die Mühe gemacht, einmal etwas genauer in die Daten zu gucken. Dabei wurde deutlich, dass deutsche Qualität auch beim Töten Spitze bleibt.
Rheinmetall (...) gelang mit einem Verkaufszuwachs von 320 Millionen US-Dollar ein Sprung nach vorn - von Platz 32 auf Platz 26. ThyssenKrupp konnte sich durch eine Steigerung um 740 Millionen Dollar von Platz 57 auf Platz 49 verbessern und überholte die Panzerschmiede Krauss-Maffei Wegmann, die nur 150 Millionen US-Dollar Verkaufserlöse hinzugewann und auf Platz 54 verblieb. Diehl konnte seinen Absatz um rund 170 Millionen US-Dollar vergrößern und liegt jetzt auf Platz 60.German-Foreign-Policy.com wertet das als Ergebnis der Anstrengungen der deutschen Politik, die deutschen Rüstungsexporte auszubauen - eine Einschätzung, die auch im SIPRI selbst vertreten wird (Badische Zeitung).
Übrigens: Die großen Söldnerfirmen sind im globalen Ranking von SIPRI zwar noch Exoten. Doch die DynCorp International (gehört dem Hedgefonds Cerberus Capital) kann mit 2,6 Mrd. US-Dollar Umsatz und weltweit 29.000 Beschäftigten durchaus mithalten und schafft es auf Platz 30.
Zu dem Thema passt der Bericht von Jan van Aken, außenpolitischer Sprecher der Linksfraktion im Bundestag, über die Waffenmesse IDEX in Abu Dhabi im Neuen Deutschland sehr gut. Mit Fotostrecke.
AntwortenLöschenDie Exportdelle bei Rüstungsgütern scheint 2012 schon vorüber gewesen zu sein. Die Süddeutsche meldet: "Deutschland verdoppelt Waffenexporte in Golfstaaten. (...) Dabei ist die Menschenrechtslage gerade dort besonders in der Kritik."
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