Sonntag, 23. Januar 2011

Fundstücke CII

3.759 Cholera-Opfer in Haiti meldet Xinhua. Die chinesische Nachrichtenagentur berichtet zudem von 180.000 Infektionen, von denen rund 100.000 "in Krankenhäusern" behandelt wurden. Insgesamt 800.000 Menschen leben noch in Flüchtlingslagern.

Einen gut belegten und detaillierten Artikel über Drogenkriege und die diesbezügliche Politik der USA in Afghanistan bietet der Hintergrund (Übersetzung).

Das was die Asia Times über die (positive) Entwicklung der Beziehungen zwischen China und der Türkei - auf Kosten der Uiguren - schreibt, ist lesenswert.

Aljazeera analysiert die Rolle der elektronischen Medien im Zusammenhang mit der Revolte in Tunesien.

"Die Weltbank-Strategie taugt nur für Multis", stellt das Neue Deutschland auf der Nord-Süd-Seite fest. Beispiel: Kleine Minenunternehmen in Tansania werden vernachlässigt.

Die Gesundheitssektoren der Länder, die vom IWF geliehen haben, sind nur halb so schnell gewachsen, wie die in Ländern, die keine Auflagen des Fonds erfüllen mussten. (Guardian; h/t From Poverty to Power).
Deutscher Hedge-Fonds steigt mit 25 Prozent bei privater Krankenversicherung in Kenia ein (East African).

Das Project Censored bietet eine interessante Sammlung kritischer Gender-Stories, die in der Berichterstattung "übersehen" worden sind. Darunter: "Palestinian Women in the Israel Prison Systems", "No Justice for the Peruvian Victims of Forced Sterilization", "Afghan Women: After Eight Years of War", "Paraguay’s Sex Traffic Hub Imperils Female Teens" und "Careless Recording of Maternal Mortality".

2010 war nicht nur das zweitwärmste Jahr seit dem Beginn der Temperaturaufzeichnungen (Spiegel), auch das Grönlandeis ist schneller geschmolzen als jemals zuvor (e!Science News).

Die UN waren von Roosevelt und Churchill ursprünglich als kriegführende Allianz geplant gewesen, berichtet der Guardian. Der Ost-West-Konflikt habe diese Koalition der Willigen aber verhindert. Historisch interessant.

Land-Wirtschaft: Über die Frage, ob gentechnisch manipulierte Baumwolle in Burkina Faso wirklich angebaut werden muss, macht sich die junge welt Gedanken
"Green Super Rice is coming", verspricht das in Manila beheimatete Internationale Reisforschungsinstitut (IRRI).

Dazu passt: Erste Entwürfe zu einer Begrenzung der Spekulation mit Nahrungsmitteln in den USA und der EU liegen auf dem Tisch (Standard; h/t NDS).Die Amerikaner sind weiter als wir. "Asien fürchtet Hungersnot" meint Spiegel Online angesichts der rasant gestiegenen Lebensmittelpreise vor allem in Südasien. Unter dem Titel "Exportschlager Hunger" berichtet die FR online über die Kritik an der europäischen Agrarpolitik. Die Financial Times Deutschland geht davon aus, dass die US-Notenbankpolitik des billigen Geldes (negative Zinsen plus 'quantitative easing') für den Anstieg der Nahrungsmittelpreise (mit)verantwortlich ist: "Kollateralschaden leerer Magen".

INKOTA hat sich die Mühe gemacht, eine interaktive Weltkarte des Landgrabbings zu erstellen:


Deutschland: Entwicklungsminister Dirk Niebel kungelt wieder und versucht die Zusammenlegung der staatlichen Durchführungsorganisationen für die Verrentung eines Parteifreundes zu missbrauchen. Die taz hat aufgepasst: "Es entsteht der Eindruck, dass hier eine dauerhafte Absicherung erfolgen soll, die zwar persönlichen Interessen, nicht aber den Interessen des Ministeriums dienlich sein kann", zitiert sie den Personalrat des BMZ. Wer die übliche inhaltliche und sprachliche Zurückhaltung der Beamten kennt, weiß, dass da einige stinksauer sind. Hat tip NDS.

Eine neue Folge von "Ist politische Kunst möglich" gibt's in Ina Zeuchs Blog. Diesmal geht es (auch) um Migration.

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