Eine Reihe arabischer Staaten rüstet für einen Krieg gegen den Iran, meint World Politics Review - und zwar in einem Tempo dass zuletzt die USA vor ihrem Eintritt in den Zweiten Weltkrieg vorgelegt haben.
Ausdrücklich genannt werden Saudi Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain, Katar, Oman und Kuwait, deren Waffenkäufe allein in den USA in den letzten Jahren auf 37 Mrd. US-Dollar beziffert werden. Auch das Jahrbuch 2010 des Stockholmer Friedensforschungsinstitutes (SIPRI) verdeutlicht die Rolle der Golfstaaten als bedeutende Importeure konventioneller Waffensysteme. MediaWatchBlog hatte bereits 2009 einmal auf die Aufrüstung in der Region verwiesen. Der Iran kauft seine Waffen vor allem in Russland, dass aber offensichtlich kalte Füße kriegt.
Nach Meinung von World Politics Review hat sich das Kräftegleichgewicht in der Region mittlerweile deutlich verschoben. Zitiert wird US-General Petraeus mit der Aussagen, dass allein die Luftwaffe der VAE es mit der iranischen aufnehmen könne. Jetzt soll der US-Kongress dem 67 Mrd. US-Dollar schweren Export von Kampfbombern nach Saudi Arabien zustimmen - der größte Waffendeal aller Zeiten. Insgesamt sind für die nächsten vier Jahre Waffengeschäfte (nur zwischen den USA und der Region) im Gesamtumfang von 123 Mrd. US-Dollar in der Pipeline. Der Thinktank verweist in diesem Zusammenhang auch auf den Bericht (PDF) einer US-Behörde, die die lasche Überprüfungen derartiger Waffenexporte kritisiert.
Auch wenn diese Strategie für den Westen den Vorteil hat, sich nicht selber "die Hände schmutzig" und der Bevölkerung keinen weiteren unbeliebten - und riskanten - Militäreinsatz schmackhaft machen zu müssen; der Warnung von World Politics Review kann man sich nur anschließen: Im Krieg zwischen dem Irak und dem Iran 1980 - 1987 sind etwa eine Million Menschen gestorben. Und die Aufrüstung in der Region macht einen neuen Waffengang immer wahrscheinlicher - auch ohne direkte Beteiligung der USA oder Israels.
Sonntag, 17. Oktober 2010
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