Mittwoch, 28. Juli 2010

Fundstücke LXXIX

Die EU will, dass afrikanische Staaten geltendes Recht beugen und verlangt von ihnen, Bashir, den (gerade erst wiedergewählten) Präsidenten des Sudan zu verhaften. Hier steht, warum dieser Schritt nicht rechtens wäre.

Erneut gibt es Hinweise darauf, dass die Türkei im Krieg gegen die PKK C-Waffen einsetzt. Darauf macht telepolis aufmerksam.

China ist laut Standard "höchst verärgert" über die Seemanöver, die die USA und Südkorea im Gelben Meer abhalten. Das stimmt, wie man der chinesischen Nachrichtenagentur entnehmen kann. Wem die Phantasie fehlt, sich vorzustellen, was China gegen die Militärübung haben könnte, versuche sich auszumalen, was hier los wäre, wenn die Chinesen ein Manöver in der Nordsee abhielten, in das U-Boote und atomgetriebene Flugzeugträger involviert sind.
Wer sich näher für die Jahrhundertflut in Zentralchina interessiert, kann wichtige Infos in einem Special von Xinhua finden.
Ein Bericht von Aljazeera bringt uns die Recycling-Industrie in China nahe.

In Indien werden die Aktivisten im Kampf gegen die Korruption umgebracht und kämpfen trotzdem weiter. Eine Schlagzeile, die unseren engmaschigen Korrespondentennetzen natürlich entgeht.... Aber die Asia Times hat die Story.

Eine Mio. Euro Strafe für Trafigura im Giftmüllskandal in der Elfenbeinküste (G.News, dt.).
Damals hatte es mindestens 17 Tote gegeben.

Entwicklungspolitik Online meldet, dass sich die Tuareg über die Militarisierung der Sahara beklagen. Dazu passt die Meldung aus der taz, dass Franzosen und Mauretanier unangemeldet in Mali Terroristen jagen gehen... In Bamako gibt man sich entsprechend verschnupft. Ansonsten hat die taz den Neusprech für asymetrische Kriegsführung ganz gut drauf: "Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit gegen die regional agierenden Islamisten dürfte unter dem neuen Streit leiden."

Die Regierung in Tansania hat Ärger mit dem deutschen Reifenhersteller Continental. es geht um die Frage, wer Altschulden bezahlt. In Daressalam sind laut East African in letzter Zeit mehrere PPP schiefgegangen.

Anhand des "Big Mac Indexes" misst der Economist, ob Währungen im Vergleich zum US-Dollar über- oder unterbewertet sind. Der Index gibt angeblich Auskunft über die reale Kaufkraft einer lokalen Währung.

Der Weizenpreis hat laut FTD "eine beeindruckende Rally hinter sich". Er ist in den letzten Wochen um 30 Prozent gestiegen. In der nächsten Zeit werden sich die "Investoren" wohl eher Mais und Sojabohnen konzentrieren.

Die reibungslose Abwicklung von milliardenschweren Waffenlieferungen in Krisenregionen interessiert niemanden (s. 4. Absatz) hierzulande. Nur wenn potentielle Atomwaffenträger von Deutschland nach Israel nicht mehr zu den üblichen Konditionen geliefert werden, scheint das auf einmal eine Meldung wert (G-News, dt.).

Beyond Principles: Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Doch gefälschte Bilder gehören bei BP wohl zum Repertoire, um die Weltöffentlichkeit davon zu überzeugen, dass der Konzern mit dem Öl-GAU im Golf von Mexiko bestens fertig wird. Hier der Link zum Original-Beitrag, den Spiegel Online seinen LeserInnen (natürlich) vorenthält.
Auch der Versuch, US-WissenschaftlerInnen zu kaufen, damit sie keine Forschungsergebnisse publizieren bis über die Schadensersatzfrage entschieden wird, ist mindestens unethisch und müsste strafrechtlich verfolgt werden.

Der New Scientist bricht eine Lanze für die Windenergie - unter Berufung auf Ergebnisse des Fraunhofer Instituts in Karlsruhe. Und Umdenken tut Not: Vielleicht zieht der Ölpreis bald wieder an.

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