Freitag, 23. Juli 2010

Fundstücke LXXVIII

Mediawatchblog hält Lula, den scheidenden Präsidenten Brasiliens für den bedeutendsten Politiker des letzten Jahrzehnts. Die nebenstehende Grafik zeigt warum. Der blaue Graph bezeichnet die extreme Armut in Prozent der Bevölkerung, der rote den Gini-Koeffizienten, der die Einkommensverteilung anzeigt. Werden Einkommen gerechter verteilt, schwindet die absolute Armut.

Ein Porträt Benigno "Noynoy" Aquinos, dem frisch gewählten Präsidenten der Philippinen bietet der Freitag.

Der Spiegelfechter hat einen ausführlichen Hintergrund zu 50 Jahre Unabhängigkeit der DR Kongo zusammengestellt.

Mit dem berühmten Spruch "Krieg ist Frieden" aus Orwells 1984 beschreibt der Spiegelfechter die Situation im Afghanistan-Krieg: "Der neue [US-]Oberbefehlshabende Petraeus spricht bereits von einem „fortwährenden Krieg“ und auch Bundesverteidigungsminister zu Guttenberg stimmt die deutsche Nation bereits auf einen Paradigmenwechsel und ein deutlich längeres Engagement am Hindukusch ein."

Ghana will bei der Ölförderung aus den Fehlern Nigerias lernen. Doch sollte man sich nicht allzu viele Hoffnungen machen, meint die WoZ.

"Nuri al-Maliki on cusp of retaining power", ist die Asia Times überzeugt. Es werde bald einen Deal zwischen dem Premier des Irak und dem mächtigen schiitischen Geistlichen Muqtada al-Sadr geben. Der Preis: Maliki muss hunderten von Sadr's Milizionären Amnestie gewähren und den Schiiten insgesamt mehr Macht einräumen. Der Iran habe Druck gemacht, damit das durch den Abzug der Amerikaner entstehende Machvakuum nicht durch Saudi Arabien gefüllt wird.

Der Sudan ist nicht auf die Teilung im nächsten Jahr vorbereitet, meint eine Studie, die Entwicklungspolitik online vorstellt. Zentral für den Frieden sei vor allem eine Einigung über die Teilung der Öl-Einnahmen. "In Sudan, War is Around the Corner", meint auch die New York Times. Jetzt pfeifen es also die Spatzen von den Dächern. Hat tip geht an's Global Policy Forum. Aber die NYT irrt. Der Krieg wird auch dann ausbrechen, wenn das Referendum über die Sezession wider Erwarten frei und fair verlaufen sollte.

Der Blog kritische massen hat sich die Mühe gemacht und einige Fakten über Nordkorea gegen die üblicherweise kolportierten Klischees zusammengestellt.

Eine "Kakao-Verschwörung" wittert die Süddeutsche. Ein Hedgefonds soll sieben Prozent der Welternte aufgekauft haben; die Notierungen in London sind zwischenzeitlich explodiert. Ein weiteres Beispiel für akutes Marktversagen im Nahrungsmittelbereich. Die Zeitung zieht sensationslüsterne Parallelen zum legendären Silber-Coup der Hunt-Brüder in den 70er Jahren (wiki engl.). Der Denkfehler der KollegInnen: Nahrungsmittel sind nicht irgendwelche Rohstoffe.

Nach der Weltbank gibt jetzt auch die FAO ihre Daten frei: faostat.fao.org. Gefunden bei epo.de.

Eine feine Analyse der Afghanistan-Kriegsberichterstattung anhand eines Spiegel-Artikels (der als durchaus repräsentativ gelten kann) hat die junge welt vorgelegt.

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